Energiemanagement © stockfour / Getty Images

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Multitasking war gestern: Mit Energiemanagement zu mehr Leistungsfähigkeit

In den vergangenen Jahren wurde viel vom Zeitmanagement gesprochen, doch nun rückt stattdessen das Energiemanagement in den Vordergrund. Was das ist und wie es Dir gelingt, erfährst Du hier.


Wir leben in einer komplexen Welt. Der Alltag ist häufig geprägt von zahlreichen Verpflichtungen, sei es im Job oder im Privatleben. Maximale Effizienz lautete daher bislang die Devise zahlreicher Menschen, um möglichst viele Aufgaben in der verfügbaren Zeit zu schaffen. Multitasking war dabei an der Tagesordnung. Doch langsam wird deutlich: Diese Form des Zeitmanagements lässt sich auf lange Sicht nicht durchhalten. Denn früher oder später reicht die Energie nicht mehr aus, um ständig nur To-Do-Listen abzuhaken oder Multitasking zu betreiben. Was Du stattdessen brauchst, ist ein achtsamer Umgang mit Deiner Energie, um trotz all dieser Verpflichtungen langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben. Stichwort: Energiemanagement.

Mehr Energie für mehr Lebensqualität 

Die Energie eines Menschen kann verglichen werden mit einem Akku: Wenn er nicht rechtzeitig aufgeladen wird, ist er irgendwann leer. Ein solches „Ausgebranntsein“ erleben viele Menschen heutzutage im Alltag, manchmal mündet es sogar in einem Burnout-Syndrom oder in einer anderen stressbedingten Erkrankung. Mit der Zeit steht also immer weniger Energie zur Verfügung und diese noch verbleibende Energie investieren die meisten Menschen in die Arbeit. Die Konsequenz ist, dass sie abends nach Hause kommen und keine Energie mehr für Freizeitbeschäftigungen, für ihre Familie, schlichtweg für Lebensqualität haben. Wieder mehr Energie für die Dinge, die sie lieben – das wünschen sich daher zahlreiche Menschen in Deutschland und genau deshalb ist das Energiemanagement für die eigene Gesundheit und für die Lebensqualität ein so essenzielles Thema.

Tipps für Dein Energiemanagement 

Wenn auch Du merkst, dass Du Dich zunehmend ausgelaugt fühlst und immer öfters zu erschöpft bist für die Dinge, die Dir eigentlich wichtig sind und Spaß machen, wird es dringend Zeit, ein individuelles Energiemanagement zu entwickeln. Aber auch präventiv handelt es sich für jeden von uns um eine sinnvolle Maßnahme. Folgende Tipps helfen Dir dabei:

1. Selbstreflexion

Energiefresser sind individuell und daher musst Du erst einmal herausfinden, wohin Deine Energie weicht. Indem Du Dir gezielte Fragen stellst, kannst Du wichtige Erkenntnisse gewinnen: 

  • Wie hoch ist mein aktuelles Energielevel?
  • Was raubt mir im Job Energie?
  • Welche Energiefresser gibt es im Privatleben?
  • Schlafe ich (gut) genug?
  • Mache auch ausreichend Pausen?
  • Wann habe ich die meiste Energie – und wann die wenigste?
  • Was motiviert mich?

Mit diesen Fragen kannst Du herausfinden, wo Dein Energiemanagement ansetzen muss, um Deine Leistungsfähigkeit im Job und Deine Lebensqualität im Allgemeinen zu erhöhen.

2. Pausen 

Pausen sind ebenfalls ein wichtiges Thema. Im stressigen Berufsleben neigen viele Menschen dazu, keine Pausen zu machen, um produktiver zu sein. Das ist jedoch ein Trugschluss, denn Du brauchst Pausen, um neue Energie zu tanken – und anschließend arbeitest Du umso effizienter, sprich die „verlorene“ Zeit holst Du schnell wieder rein. Eigne Dir daher einen festen Pausenrhythmus an, falls dieser verlorengegangen ist.

3. Regeneration

Erholung ist aber nicht nur in den Pausen, sondern auch in der Freizeit wichtig. Achte auf ausreichend Schlaf und eine gute Schlafqualität. Weiterhin sollte aktive Entspannung einen festen Platz in Deinem Alltag erhalten, sei es in der Mittagspause, nach Feierabend oder an den Wochenenden. Du kannst beispielsweise einen Tag im Thermalbad verbringen und Dir eine Massage gönnen. Oder Du machst jeden Abend nach dem Heimkommen Yoga. Oder Du übst Dich in Kurzmeditation. Die Möglichkeiten sind beinahe endlos und Du musst selbst herausfinden, was für Dich am besten funktioniert.

4. Abwechslung

Geistige Erschöpfung resultiert häufig aus einer eintönigen Arbeit. Indem Du für Abwechslung sorgst, beispielsweise bei den Arbeitsinhalten, in der Arbeitsumgebung oder auch im Privatleben, vielleicht durch das Ausprobieren neuer Hobbys, kannst Du immer wieder neue Motivation und damit auch neue Energie schöpfen.

5. Gesundheit

Fehlende Energie kann ein Zeichen für eine schlechte Gesundheit sein, weil Dein Körper beispielsweise unter Bewegungsmangel leidet oder nicht alle Nährstoffe bekommt, die er braucht. Achte deshalb auf eine gesunde Lebensweise im Allgemeinen mit einer ausgewogenen Ernährung, mit genügend Bewegung, mit Psychohygiene und (erneut) ausreichend Schlaf. Solltest Du Dich dennoch übermäßig erschöpft oder sogar krank fühlen, solltest Du zum Arzt gehen, um nach der Ursache zu suchen.

6. Digital Detox

Dass sich heutzutage immer mehr Menschen erschöpft oder regelrecht ausgebrannt fühlen, liegt auch an den digitalen Medien, die ständig unsere Aufmerksamkeit erfordern. Digital Detox kann daher eine gute Möglichkeit sein, um neue Energie zu tanken. Einfach mal abschalten lautet also die Devise für sämtliche digitalen Geräte. Dafür solltest Du einen festen Zeitraum etablieren, beispielsweise nach Feierabend oder immer sonntags. Schnell wirst Du diese Ruhe zu schätzen lernen.

7. Abgrenzung

Häufig ist nicht der berufliche oder private Alltag im Gesamten das Problem, sondern es gibt einzelne Energiefresser in Deinem Leben. Das können Personen sein, das können Aufgaben sein, das können Gedanken sein – auch diese Energiefresser sind also höchst individuell. Indem Du diese identifizierst und Dich von ihnen abgrenzt, kannst Du wertvolle Energie einsparen, die Dir dann für andere Dinge zur Verfügung steht.

8. Optimismus 

Auch die Geisteshaltung spielt eine Rolle. Wenn Du positiv an eine Sache herangehst, wird diese weniger Energie fressen als mit einer negativen Grundeinstellung. Und in einem positiven Umfeld wirst Du ein besseres Energiemanagement haben als in einer negativen Atmosphäre. Versuch daher, zu einem optimistischen Menschen zu werden – oder dieser zu bleiben – selbst bei Konflikten im Umfeld, selbst wenn der Kollege schlechte Laune hat oder falls Dir eine Aufgabe keinen Spaß macht. Eine optimistische Geisteshaltung wird nicht nur Dein Energiemanagement verbessern, sondern auch viele andere Lebensbereiche. Zwar ist es schwierig, diesen Optimismus von heute auf morgen zu erlangen, doch mit etwas Übung und Geduld kann jeder zu einem positive(re)n Menschen werden.

9. Entscheidungen 

Falls all die genannten Tipps nicht die gewünschte Wirkung bringen, wird es Zeit für Entscheidungen. Wenn Du also merkst, dass gewisse Dinge oder auch Menschen all Deine Energie rauben und Deine Gesundheit sowie Lebensqualität darunter leiden, musst Du dieses Problem adressieren. Manchmal hilft ein Vieraugengespräch mit den betreffenden Personen wie dem Chef, um beispielsweise die Arbeitslast zu reduzieren oder um Konflikte aus dem Weg zu räumen. Manchmal sind aber größere Entscheidungen fällig wie ein Jobwechsel oder eine Trennung. Du musst also lernen, Deine Energie richtig einzuschätzen und Grenzen zu setzen, damit diese nicht aufgebraucht wird. Das ist nicht immer einfach, aber eine wichtige Lektion für Deine Lebensqualität, Deine Gesundheit und Deinen beruflichen Erfolg.

Veröffentlicht
19.07.2021