Was tun nach einer Kündigung in der Probezeit?

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Kündigung in der Probezeit: So geht es weiter

Der Start war ein bisschen holprig, aber ansonsten fühlt man sich im neuen Job gut angekommen. Wie geht es aber weiter, wenn die Kündigung in der Probezeit doch noch kommt?


Die Kündigung in der Probezeit stellt für viele Bewerber das absolute Worst-Case-Szenario dar. Nach einem Bewerbungsmarathon haben Sie endlich eine Stelle gefunden und nun ist es zu Ende, bevor es überhaupt so richtig angefangen hat.

Die Frage nach dem Warum

Viel Zeit, sich auf diese Situation vorzubereiten, bleibt häufig nicht. Denn während Sie normalerweise drei Monate lang Luft haben, um die Botschaft zu verdauen und sich dann nach einer anderen beruflichen Möglichkeit umzuschauen, liegt die Kündigungsfrist in der Probezeit üblicherweise bei 14 Tagen, wenn nichts anderes vereinbart wurde. Eines jedoch sollten Sie trotz der knappen Zeit nicht vernachlässigen. Fragen Sie sich immer, woran es gelegen haben könnte. Diese Analyse der Situation hilft Ihnen dabei, es beim nächsten Mal besser zu machen. Vielleicht konnten Sie nicht die Leistung erbringen, die man von Ihnen erwartet hat, möglicherweise haben Sie Fehler gemacht. Unter Umständen hat es aber auch einfach nicht gepasst. Überlegen Sie, ob es Situationen gab, in denen Sie unsicher waren oder in denen Ihr Vorgesetzter Sie kritisiert hat. Ganz wichtig ist es bei aller Analyse jedoch, dass Sie nicht ins Grübeln geraten und sich von Selbstzweifeln zermürben lassen. Denn nun ist ein selbstbewusstes Auftreten gefragt, damit es im Berufsleben für Sie weiter geht. Und noch etwas ist sinnvoll: Kommen Sie bei der Analyse nicht weiter, kann ein persönliches Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten helfen, um die wahren Gründe für die Kündigung herauszufinden.

Das sollten Sie bei einer Kündigung in der Probezeit beachten:

  • Sachlich bleiben: Dass Emotionen eine Rolle spielen, wenn es um eine Kündigung geht, ist nicht außergewöhnlich. Dennoch sollten Sie versuchen, ruhig zu bleiben und ein konstruktives Gespräch zu führen. Sehen Sie von Schuldzuweisungen und Vorwürfen ab. Schließlich möchten Sie noch ein Zeugnis erhalten, mit dem Sie sich gut weiterbewerben können.
  • Nicht als Opfer auftreten: Sie haben eine Kündigung erhalten, aber das ist noch lange kein Grund dafür, sich in die Opferrolle drängen zu lassen. Treten Sie in einem Vier-Augen-Gespräch daher zwar höflich, aber selbstbewusst auf.
  • Rückmeldung einfordern: Was hat Ihren Vorgesetzten dazu bewogen, die Kündigung auszusprechen? Was können Sie aus seiner Sicht auf Ihrem weiteren Berufsweg verbessern? Bitten Sie ihn um eine Rückmeldung hierzu.

Die Kündigung verheimlichen: Ja oder nein?

Sie wissen nun, woran es gelegen hat und was Sie in einem neuen Job vielleicht besser machen können? Damit ist ein wichtiger Schritt getan. Allerdings stehen Sie nun vor einem ganz anderen Problem: Wie erklären Sie die Kündigung in der Probezeit, wenn Sie sich bei einem anderen Arbeitgeber bewerben? Sie sind zwar nicht dazu verpflichtet, das Thema anzuschneiden, doch lügen dürfen Sie im Bewerbungsverfahren auch nicht. Wichtig ist es daher, dass Sie gut abwägen. Haben Sie beispielsweise nur sehr kurz für das Unternehmen gearbeitet und die Kündigung schon nach wenigen Tagen oder Wochen erhalten, können Sie diese Station in Ihrem Lebenslauf einfach weglassen. Anders sieht es aus, wenn Sie mehrere Monate für das Unternehmen tätig waren. Dann würden Sie nämlich mit dem Verschweigen dieser Stelle für eine unschöne Lücke in Ihrem Lebenslauf sorgen. In einem solchen Fall ist es ratsam, diese Zeit in Ihren Lebenslauf mit aufzunehmen. In Ihrem Anschreiben hingegen hat sie nichts zu suchen. Auch in einem Bewerbungsgespräch gilt: Lügen ist tabu, zu viele Details sind jedoch überflüssig. Spricht ein potenzieller neuer Vorgesetzter Sie auf die Kündigung in der Probezeit an, begründen Sie kurz und sachlich, warum Sie für die Stelle nicht geeignet waren und es nicht gepasst hat. Signalisieren Sie jedoch, dass Sie aus dem Erlebten gelernt haben und zeigen Sie sich offen für neue Herausforderungen. Keinesfalls sollten Sie über Ihren ehemaligen Vorgesetzten herziehen oder in Selbstmitleid zerfließen. Gestehen Sie stattdessen mögliche Fehler ein. Vielleicht passte das Aufgabengebiet auch einfach nicht zu Ihnen, die Stelle war anders als beschrieben oder das Klima in Unternehmen gefiel Ihnen nicht. Begründungen wie diese kann ein neuer Vorgesetzter häufig nachvollziehen.

Die nächste Probezeit planen

Wenn Sie den Job bekommen, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Gehen Sie vor Beginn Ihrer Probezeit noch einmal die Punkte durch, die in Ihrer letzten Probezeit zur Kündigung geführt haben. Überlegen Sie schon im Vorfeld, wie Sie mit herausfordernden Situationen umgehen wollen und arbeiten Sie in Ihrem neuen Job sorgfältig und überlegt. Seien Sie jedoch keinesfalls zu ängstlich und unsicher. Machen Sie sich bewusst, dass die neue Stelle auch eine neue Chance ist. Nutzen Sie diese, um die Probezeit dieses Mal ganz selbstverständlich zu bestehen. 


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Veröffentlicht
02.03.2017