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Zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn? Im Job spielen nicht nur Können und Qualifikationen eine große Rolle - das belegen Studienergebnisse. Demnach können auch Ihre Körpergröße und Ihr Aussehen Ihre Karriere vorantreiben - oder sie ausbremsen. Welche Möglichkieten Sie haben, lesen Sie hier.
Napoleon war mit etwa 1,68 Metern eher klein. Auch Ludwig XIV war mit seinen rund 1,65 Metern kein Riese. Aber dass kleine Männer erfolgreich sind, ist Studien zufolge eher die Ausnahme. Schon 2004 führte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine Studie durch, um herauszufinden, ob und inwiefern die Größe eines Mannes in Zusammenhang mit seinem Verdienst steht. Und während die Studie einen direkten Zusammenhang nicht begründen konnte, sprechen die Ergebnisse doch für sich. Heraus kam: Je größer ein Mann ist, desto mehr verdient er. Laut Studie macht sogar jeder zusätzliche Zentimeter 0,6 Prozent mehr Gehalt im Monat aus.
Aber warum haben es große Männer leichter? Ein großer Mann stehe - zumindest nach außen - für Selbstbewusstsein und Stärke. Außerdem werde vorausgesetzt, dass sich Beschäftigte, die größer sind, besser durchsetzen können. Kurzum: Sie werden ernster genommen. Möchte man ergründen, warum das so ist, lohnt sich ein kleiner Blick in die Geschichte der Menschheit. In der Steinzeit konnten sich diejenigen glücklich schätzen, die einen großen und starken Mann in ihrer Mitte hatten. Er war häufig nicht nur der bessere Jäger, sondern konnte es auch leichter mit Säbelzahntigern und Co. aufnehmen als seine kleinen und schwächeren Sippenmitglieder. Anders sieht es bei den Frauen aus: So ist eine überdurchschnittliche Körpergröße bei ihnen häufig sogar hinderlich, was die Karriere betrifft, sagen die Studien. Denn große Frauen, die ihren Vorgesetzten oder ihre männlichen Kollegen überragen, machen sich unterbewusst vielfach kleiner. Und dafür gibt es eine einfache Erklärung. Denn während der große und starke Mann Selbstsicherheit ausstrahlt und seine Körpergröße so zum Erfolgsfaktor wird, werden große Frauen – besonders von ihren kleineren Kollegen und Chefs – oft als bedrohlich empfunden und aus diesem Grund oft unterbewusst benachteiligt.
Ein Negativfaktor mit Blick auf den beruflichen Erfolg ist auch Übergewicht. Amerikanische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass dicke Frauen im Schnitt weniger verdienen als ihre schlanken Kolleginnen. Und das aus rein subjektiven Gründen. So werden Frauen mit Übergewicht als weniger motiviert und weniger intelligent wahrgenommen. Und sie gelten als undiszipliniert. Schlanke Frauen haben es der Studie zufolge also leichter und verdienen mehr. Doch nicht nur Größe und Figur nehmen Einfluss auf die Karrieremöglichkeiten. Insgesamt macht ein gutes Aussehen erfolgreicher, indem es den wirtschaftlichen Erfolg steigert. Einen Zusammenhang belegte auch eine Studie, die schon 2011 beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) erschien: Weil das Aussehen im Berufsleben honoriert wird, haben schöne Menschen materielle Vorteile. Das zeigt sich auch in der individuellen Lebenszufriedenheit. Für die Studie wurden Daten aus Deutschland, Großbritannien, Kanada und den USA ausgewertet.
Aber was bedeutet "schön" überhaupt? Und liegt Schönheit nicht immer im Auge des Betrachters? Welche Rolle spielt zum Beispiel die Haarfarbe? Oder ist die am Ende gar nicht wichtig? Doch, so das Urteil verschiedener Wissenschaftler. In unterschiedlichen Studien wurde untersucht, welchen Einfluss die Haarfarbe Blond auf das Gehalt hat. Und obwohl blonde Frauen vielfach als sexy gelten, scheint sich ihre Haarfarbe im Job eher negativ auf das Einkommen auszuwirken. Das zumindest sagen Wissenschaftler der Universität von New South Wales in Sydney. Sie haben herausgefunden, dass Blondinen bei der Höhe ihres Gehaltes das Nachsehen haben. Zumindest am Anfang ihrer Karriere. Dann nämlich verdienen sie weniger als Brünette oder Schwarzhaarige – bei gleichen Voraussetzungen und Qualifikationen. Laut der Studie betrifft diese Korrelation nur blonde Frauen - bei Männern hat der helle Haarschopf keinen Einfluss auf das Gehalt. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch für junge Blondinen: Je mehr Berufserfahrungen sie gesammelt haben, desto mehr rückt ihre Haarfarbe in den Hintergrund und desto mehr nähern sie sich etwa ihren braun- oder schwarzhaarigen Kolleginnen gehaltsmäßig an. Hadern Sie also nicht, wenn Sie zu denen gehören, die nicht die Top-Voraussetzungen mitbringen. Schließlich lassen sich Größe, Figur und andere Merkmale nicht steuern. Vertrauen Sie auf Ihr Können im Job. Und am Ende spielt immer auch das gewisse Quäntchen Glück eine Rolle, damit Ihre Karriere so verläuft, wie Sie es sich vorstellen. Text: Daniela Lukaßen-Held
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Veröffentlicht
09.07.2018