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Wer oft den Arbeitgeber gewechselt hat, muss das im Laufe einer Bewerbung meistens gut begründen. Hier sind einige Tipps für Jobhopper, wie man dabei am besten vorgehen sollte.
Noch immer gibt es viele Personalchefs, die gegenüber Vielwechslern voreingenommen sind – und häufige Beschäftigungsveränderungen als Zeichen für mangelhafte Teamfähigkeit oder Sprunghaftigkeit werten. Doch diese Einstellung wandelt sich. Mittlerweile sind häufige Arbeitgeberwechsel nicht mehr unbedingt eine Karrierebremse. Gerade hochqualifizierten Fachkräften dient das sogenannte "Jobhopping" oft als Weg zum schnelleren Aufstieg. Zudem sind heute arbeitslebenslange sichere Jobs ohnehin seltener geworden. In einer immer dynamischeren Arbeitswelt sind Berufstätige bisweilen gezwungen, sich häufiger fortzubewegen, als sie möchten. Andere „hoppen“ nach Wahl und suchen nach neuen Herausforderungen, um Fähigkeiten und Erfahrungen zu entwickeln und Sackgassen zu vermeiden. So sind die meisten Arbeitgeber heute offener dafür, einen Jobhopper zu akzeptieren, der mehrere Kurzzeitjobs im Lebenslauf hat. Wenn Sie so jemand sind, denken Sie bitte an Folgendes: Zu viele kurze Gastspiele wirken dann doch verdächtig und lassen so manchen Personaler misstrauisch werden. Also, wenn es für Sie wieder Zeit wird, sich für eine neue Tätigkeit zu bewerben, sollten Sie gut darauf vorbereitet sein, die Gründe für jeden Positionswechsel zu erklären. Schon um zu zeigen, dass Sie nicht unstet und unzuverlässig sind.
Ein abwechslungsreicher Jobverlauf sollte nicht unbedingt Alarmglocken auslösen. Ihre Vergangenheit veranschaulicht, dass Sie reichhaltige Erfahrungen gesammelt haben – und die machen Sie zu einem kompetenten Mitarbeiter. Ihre häufigen Job-Bewegungen waren wichtig für Sie, um so viel Wissen und Expertise wie möglich zu gewinnen. Wenn sich das Betätigungsfeld mit jedem Job (oder bei einigen) ändert, ist es wichtig zu betonen, dass jeder Job ein Baustein war, um einen großen Erfahrungsschatz aufzubauen. Stehen Sie offen zu Ihrem bunten Lebenslauf und machen Sie deutlich, was Sie alles aus den verschiedenen Stationen gelernt haben und dies nun in ein neues Unternehmen langfristig einbringen werden.
Weil Sie eine größere Anzahl von Jobs hatten, haben Sie wahrscheinlich unterschiedliche Aufgaben gemeistert. Zum Beispiel bringt ein Young Professional, der von Marketing in die Werbung wechselt, sehr gute Fähigkeiten für Public Relations mit. Wer in viele Bereiche rein geschnuppert hat, weiß letztendlich, welche Stärken er hat und wie sie effektiv genutzt werden. Akzentuieren Sie Ihre Leistungen und betonen Sie bedeutsame Erfolge.
Sie haben für ein paar unterschiedliche Unternehmen gearbeitet, und jetzt bewerben Sie sich bei dem nächsten. Denken Sie darüber nach, welches Wissen Sie in der Vergangenheit gewonnen haben, das genau diesem potenziell nächsten Unternehmen helfen kann. Wenn Sie beispielsweise ein Interview mit einem kleinen Start-up haben, zuvor in einem großen Unternehmen arbeiteten, können Sie mit dieser Erfahrung punkten. Auf der anderen Seite können unternehmerische Haltung und Budgetbewusstsein bei einer kleinen Firma gelernt werden, um großartige Voraussetzungen für ein größeres Unternehmen mitzubringen.
Es ist natürlich nicht verkehrt, einen Job zu verlassen, der aufgrund von zu verschiedenen Persönlichkeiten oder zu unterschiedlichen Werten nicht zu einem passt. Doch das Teilen von negativen Gründen für das Verlassen eines Jobs, wird Ihnen nicht helfen. In der Arbeitswelt müssen Sie anpassungsfähig und kollegial sein. Kritik an anderen Unternehmen kann so wirken, dass Sie Schwierigkeiten haben, sich in einer Arbeitsumgebung zu bewegen. Das ist nicht immer fair, denn es gibt viele schlechte Chefs in der Welt. Um jedoch einen guten Eindruck in einem Interview zu machen, ist es am besten, neutral und diplomatisch zu bleiben, wenn man über die Gründe für das Verlassen einer Position spricht (besonders, wenn man in den letzten Jahren mehrere Wechsel hatte). Konzentrieren Sie sich dabei auf so viele positive Aspekte wie möglich, sprechen Sie über neue Herausforderungen oder Chancen, die Sie reizen. Wenn Sie Probleme erwähnen müssen, die dazu führten, dass Sie vorzeitig wechseln wollten oder mussten, weil Sie dazu aufgefordert werden, halten Sie Ihre Erklärung allgemein und neutral. Vermeiden Sie zum Beispiel: "Der neue Geschäftsführer war völlig inkompetent und hat mich einfach nicht gemocht, weil ich ihn nicht hofiert habe." Auch wenn das so war, kommt so ein Urteil nicht gut an und wirkt nicht integer. Versuchen Sie lieber eine neutrale Version: "Ein neuer Geschäftsführer kam, und die Abteilung änderte sich drastisch, bis zu dem Punkt, dass ich keine Chancen für mich sah, weiterhin neue Herausforderungen zu übernehmen."
Implizieren Sie nicht (oder sagen es auch nicht direkt), dass Sie einen Job verlassen haben, um mehr Geld zu verdienen. Personalchefs suchen keine Jobhopper, für die die Höhe des Gehalts ausschlaggebend ist und die von Geld angetrieben werden. Es ist nichts Falsches daran, zu erwarten, danach bezahlt zu werden, was man wert ist. Aber niemand will einen Bewerber einstellen, der schnell mit Geld wegzulocken ist. Der Schlüssel ist, den Fokus auf die Chancen und die Arbeit zu legen, nicht die Lohnhöhe. Wenn Sie angeben, dass Sie Arbeitsplätze in erster Linie für eine bessere Bezahlung verlassen haben, lässt es Sie illoyal wirken.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie "beweisen" können, dass Sie nicht richtig für den Job sind. Einer davon ist: ein wenig zu begeistert den umfangreichen Lebenslauf erklären. Einen Job nach weniger als einem Jahr zu verlassen, ist natürlich nicht problematisch, aber wenn Sie mehr als einen Job haben, der in diese Kategorie fällt, kann ein Personaler denken, es liege in Ihrer Natur. "Langeweile" ist kein guter Grund, ein Unternehmen verlassen zu haben, aber "ein Mangel an persönlichen Wachstumschancen“ ist einer. Betonen Sie, dass Sie alles versucht hatten, bevor Sie sich für einen Wechsel entschieden. Stellen Sie alle längerfristigen Positionen in Ihrem Lebenslauf heraus, um zu zeigen, dass Sie ein Kandidat sind, der langfristig bleiben und mit dem Unternehmen wachsen möchte. Text: Silja Schriever
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Veröffentlicht
14.03.2017