Junger Mann in voller Länge, der nach einer weißen Türöffnung vor rosa Hintergrund greift © Klaus Vedfelt / Getty Images

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Absage erhalten – und jetzt? 6 Tipps für die richtige Reaktion

In Bewerbungsprozessen erlebst Du meist nicht nur Erfolge, sondern auch die eine oder andere Absage flattert in den (elektronischen) Briefkasten. Deshalb solltest Du wissen, wie Du mit solchen Enttäuschungen richtig umgehst, um Dich nicht entmutigen zu lassen und Deine zukünftigen Jobchancen zu erhöhen. Hier einige Tipps:


1. Absage realisieren und akzeptieren

Eine Absage stellt immer eine Enttäuschung dar, sprich sie weckt negative Emotionen und verleitet zu Kurzschlussreaktionen. Diese wirst Du aber im Nachhinein bereuen. Deshalb ist es wichtig, die Absage erst einmal zu verarbeiten, bevor Du reagierst. Nimm Dir einige Stunden oder auch ein bis zwei Tage Zeit, um zu realisieren, dass Deine berufliche Zukunft woanders liegt. Je nachdem, wie sehr Du den Job wolltest, kann diese Akzeptanz einfacher oder schwieriger sein.

2. Eine professionelle Antwort formulieren

Sobald Du Dich bereit fühlst, spätestens aber nach wenigen Tagen, solltest Du auf die Absage antworten. Dies ist ein Zeichen von Höflichkeit sowie Respekt. Zudem kannst Du durch eine wohlformulierte Absage einen guten Eindruck hinterlassen und Dir vielleicht zukünftige Jobchancen im Unternehmen sichern. Denn, dass Du diesen Job zu diesem Zeitpunkt nicht ergattern konntest, bedeutet nicht, dass Du nicht in Zukunft Chancen auf andere Vakanzen bei dem Arbeitgeber hast. Aber wie sieht eine perfekte Antwort auf eine Absage aus? Achte auf eine professionelle sowie höfliche Formulierung. Bedanke Dich für die Gelegenheit, Dich dem Unternehmen vorzustellen, drücke Dein Bedauern aus, dass es dieses Mal nicht gepasst hat, und betone, dass Du gerne in Zukunft für Vakanzen in Betracht gezogen werden würdest.

3. Das Netzwerk konsultieren

Falls Du die Ansprechpersonen besser kennst oder andere Kontakte ins Unternehmen hast, kannst Du gegebenenfalls um weitere Informationen bitten. In der Regel werden die wahren Gründe für die Absage zwar nicht offengelegt, um keinen Konflikt mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zu riskieren. Über Dein Netzwerk kannst Du aber vielleicht herausfinden, ob die Stelle gegebenenfalls intern vergeben wurde, ob Du als überqualifiziert erachtet wurdest oder wie knapp die Entscheidung wirklich war. Es kann sich also lohnen, noch einmal nachzuhaken, um herauszufinden, ob die Absage mit Dir persönlich zu tun hatte oder nur ein Ergebnis unglücklicher Umstände war.

4. Potenzielle Fehler analysieren

Nun endet die direkte Kommunikation mit dem Unternehmen vorerst, dennoch kann es sich lohnen, Dich beispielsweise über berufliche Netzwerke mit Deinen Ansprechpersonen im Bewerbungsprozess zu verbinden, um in Kontakt zu bleiben. Schließlich kannst Du Dich in Zukunft erneut bewerben – dazu später mehr. Jetzt ist erst einmal der Zeitpunkt gekommen, an dem Du in die Selbstreflexion gehst und Deine Bewerbungsunterlagen sowie Deine Präsentation im Bewerbungsprozess analysierst. So kannst Du potenzielle Fehler oder Verbesserungspotenziale erkennen. Zwar können auch externe Faktoren für die Absage verantwortlich sein, zum Beispiel gute Kontakte Deiner Konkurrenten, dennoch ist Optimierung bekanntlich stets möglich. Frage Dich also, wie Du Deine „Personal Brand“ noch weiter schärfen und besser verkörpern kannst – dann sinkt das Risiko weiterer Absagen bei Deiner Jobsuche.

5. Den Blick in die Zukunft richten

Nachdem Du die Vergangenheit analysiert und aus ihr gelernt hast, gibt es keinen Grund mehr, um zurückzublicken. Jetzt gilt es stattdessen, den Blick wieder in die Zukunft zu richten und Dich auf Deine noch laufenden Bewerbungen zu konzentrieren – oder neue Bewerbungen zu versenden. Auch alternative Strategien wie Initiativbewerbungen oder die Konsultation von Kontakten, dem sogenannten „Vitamin B“, sind einen Versuch wert. Mit Deinen nun optimierten Bewerbungsunterlagen und einer optimistischen Grundeinstellung lässt die Jobzusage dann gewiss nicht mehr lange auf sich warten.

6. Dich erneut bewerben

Aus Fehlern lernen, Dich verbessern und Dein Glück erneut versuchen, so klingt also die Devise, wenn Du eine Absage erhältst. Dadurch stärkst Du Deine Resilienz und Deine Personal Brand gleichermaßen, wovon Du im (Berufs-) Leben noch häufig profitieren wirst. Das gilt auch für Deine zukünftigen Jobchancen, sodass es sich durchaus lohnen kann, Dich bei demselben Unternehmen noch einmal zu bewerben. Denn mit verbesserten Unterlagen, einer optimierten Strategie und einer geschärften Personal Brand stehen Deine Chancen auf eine Zusage gut – obwohl Du in der Vergangenheit eine Absage erhalten hast. Deshalb ist es so wichtig, höflich und professionell auf eine Absage zu reagieren, um sozusagen einen „guten letzten Eindruck“ zu hinterlassen. Manchmal kommt das Unternehmen sogar irgendwann von selbst mit einem Jobangebot auf Dich zu, wenn Du in den Bewerberpool aufgenommen wurdest. Eine Absage ist deshalb kein endgültiges „Nein“ und kein Grund zur Frustration, sondern Du solltest sie als Motivation zur Verbesserung und als Übung für Deine Resilienz begreifen. Viel Erfolg!

Veröffentlicht
07.06.2024

Author:in
Mirijam Merkoffer