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Wenn Du Dich nach einer beruflichen Veränderung sehnst, muss es nicht zwingend der Arbeitgeberwechsel sein. Auch eine interne Bewerbung kann Dir neue Perspektiven eröffnen, ohne ein allzu großes Risiko einzugehen. Hier erfährst Du Schritt für Schritt, wie der interne Jobwechsel gelingt…
Wenn Du über eine interne Bewerbung nachdenkst, verfolgst Du damit gewisse Ziele. Vielleicht willst Du die Karriereleiter erklimmen, mehr Geld verdienen, einem schlechten Arbeitsklima entkommen oder neue Aufgabenbereiche übernehmen? Mache Dir selbst bewusst, was Du mit der beruflichen Veränderung bezwecken möchtest und ob die interne Bewerbung dafür die geeignete Maßnahme ist.
Auch, wenn das Risiko bei einer internen Bewerbung deutlich geringer ist als bei einem Arbeitgeberwechsel, so bedeutet sie doch eine nennenswerte Veränderung. Überlege daher, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen könnte und ob die Chance oder das Risiko überwiegt. Denn einmal abgeschickt, kannst Du die interne Bewerbung nicht mehr rückgängig machen und auch nicht so gut geheim halten wie bei einer externen Bewerbung. Dieser Schritt sollte daher wohlüberlegt und richtig gestaltet sein.
Um sicherzugehen, dass Du die richtige Entscheidung triffst, empfiehlt sich eine ausgiebige Recherche – wie bei jedem anderen Jobwechsel auch. Informiere Dich über die Vakanz, die Abteilung, den Standort oder alle weiteren Faktoren, über die Du noch nicht im Detail Bescheid weißt. Der Vorteil bei der internen Bewerbung liegt darin, dass Du mit großer Wahrscheinlichkeit jemanden kennst, der Dir alle wichtigen Informationen über die Stelle geben kann, sozusagen aus erster Hand. Dadurch kannst Du besser abschätzen, ob der Job wirklich zu Dir und Deinen (soeben definieren) Karrierezielen passt.
Sobald Du Dich für die interne Bewerbung entschieden hast, wirst Du diese begründen müssen. Das gilt im Bewerbungsanschreiben, im Vorstellungsgespräch, aber auch gegenüber Deinen bisherigen Vorgesetzten und Kollegen. Wichtig ist, dass Du im Guten gehst, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Lege Dir daher nachvollziehbare Argumente zurecht, die ein positives Licht auf Dich werfen. Anstatt beispielsweise zu sagen, dass Du weg willst von einem konfliktträchtigen Arbeitsumfeld, kannst Du über neue Perspektiven, das Interesse an neuen Aufgabenbereichen oder Deine Motivation zur Weiterentwicklung sprechen.
Nun ist es so weit und Du kannst Deine Bewerbungsunterlagen einreichen. Wie Du bereits weißt, ist die richtige Begründung für Deine Bewerbung dabei das A und O. Wichtig ist aber auch, dass diese professionell sind, von Motivation zeugen und erkennen lassen, warum Du die perfekte Besetzung für die Vakanz bist. Gib Dir ebenso viel Mühe wie für eine externe Bewerbung auch und ruhe Dich nicht auf Deinem guten Ruf im Unternehmen aus. Obwohl interne Bewerber oft vorgezogen werden, ist die Bewerbung nämlich kein Selbstläufer und Du musst trotzdem mit anderen internen sowie externen Bewerbern oder sogar persönlichen Kontakten der Personaler konkurrieren. Hinterlässt Du im Bewerbungsprozess hingegen einen schlechten Eindruck, kann dies Deine Karrierechancen im Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen – und auch in der aktuellen Abteilung hast Du anschließend den Ruf, ohnehin bald gehen zu wollen. Eine interne Bewerbung erfordert deshalb ein zusätzliches Maß an Fingerspitzengefühl.
Eine interne Bewerbung wird nicht immer diskret behandelt – selbst, wenn Du explizit darum bittest. Deshalb solltest Du abwägen, ob Du stattdessen offen mit Deinem Wunsch zur Weiterentwicklung umgehst und die Vorteile dieser Strategie nutzt. Dann kannst Du nämlich Deinen bisherigen Chef um eine Empfehlung bitten und diese wiegt bei Bewerbungsprozessen schwer. Oder aber Du suchst mit ihm das Vieraugengespräch, schilderst Deinen Wunsch, Dich beruflich zu verändern beziehungsweise die nächste Karrierestufe zu erklimmen, und schlägst die interne Stellenausschreibung als Lösung vor. Vielleicht wirst Du dann in diese oder eine andere Richtung aktiv gefördert und genießt umso bessere Karriereperspektiven im Unternehmen. Ob Du lieber diskret oder proaktiv vorgehst, musst Du also selbst entscheiden, basierend auf individuellen Faktoren wie Deinem Verhältnis zu den Vorgesetzten oder der Unternehmenskultur.
Zuletzt genießt Du bei internen Bewerbungsprozessen noch den Vorteil, dass Du Loyalität beweist, indem Du trotz beruflicher Veränderung bei demselben Arbeitgeber bleibst. Diese Loyalität wird in vielen Unternehmen positiv wahrgenommen und früher oder später belohnt. Zudem unterstreichst Du die Motivation, beruflich voranzukommen und Dein volles Potenzial auszuschöpfen. Diese zwei Argumente in der Bewerbung hervorzuheben, steigert Deine Jobchancen zusätzlich. Viel Erfolg!
Veröffentlicht
05.02.2024
Author:in
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