Frau im Videocall vor großem Bildschirm © Luis Alvarez / Getty Images

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Arbeit zuhause vs. im Büro: So findest Du die richtige Mischung

Ob Du lieber im Homeoffice oder vor Ort arbeitest, ist eine Frage des individuellen Geschmacks. Die meisten Menschen bevorzugen aber eine ausgewogene Mischung und daher stellt sich die Frage, wie Du diese findest? Hier kommt die Antwort.


Hand aufs Herz: Das Homeoffice bringt zahlreiche Vorteile mit sich, wie zeitliche Flexibilität oder den Wegfall von Pendlerwegen. Viele Menschen wünschen sich deshalb, zumindest zeitweise im Homeoffice arbeiten zu dürfen – auch einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie zuliebe. Aber nicht jeder Arbeitgeber zeigte sich dieser Idee gegenüber in den vergangenen Jahren aufgeschlossen. Dann kam Corona und plötzlich durfte, ja musste fast jeder seinen Arbeitsplatz in die eigenen vier Wände verlegen. Wo dieses Arbeitsmodell auf Zeit gut funktioniert hat, sind zahlreiche Unternehmen jetzt aufgeschlossener, wenn es darum geht, dieses auch langfristig zu offerieren. Wenn Du fortan also die Wahl hast, ganz oder teilweise zuhause zu arbeiten, findest Du hier einige Tipps für die perfekte Balance:

1. Berücksichtige Deine persönlichen Vorlieben. 

Nun, da Du bereits Erfahrungen mit beiden Arbeitsmodellen sammeln konntest, hast Du vermutlich schon eine gewisse Präferenz. Manche Menschen würden am liebsten nur noch im Homeoffice arbeiten, andere können die Rückkehr ins Büro kaum abwarten. Am meisten kannst Du ohnehin profitieren, wenn Du beide Arbeitsmodelle nutzt und „richtig“ miteinander mischst. Überlege daher, wo Du lieber arbeitest und warum. Dann kannst Du dieses Arbeitsmodell in Zukunft stärker gewichten und dadurch mehr Arbeitszufriedenheit erlangen. Nun hast Du bereits einen groben Anhaltspunkt, wie viele Tage oder Stunden pro Woche Du gerne wo verbringen würdest – und damit eine gute Ausgangsposition für Verhandlungen mit dem Arbeitgeber.

2. Richte das Arbeitsmodell nach der privaten Situation.

Bleibt allerdings noch die Frage offen, wann Du wo arbeiten möchtest. Bei dieser Entscheidung spielt Deine private Situation eine wichtige Rolle. Wann bietet es sich also an, eher zuhause zu bleiben, weil Du beispielsweise in der Mittagspause die Kinder von der Schule holen musst? Wann bist Du zuhause ungestört? Wann herrscht auf dem Arbeitsweg der längste Stau? Solche und ähnliche Fragen helfen Dir dabei, die perfekten „Homeoffice-Tage“ festzulegen und somit maximal von dem Arbeitsmodell zu profitieren. 

Virtuelle Zusammenarbeit Smalltalk Homeoffice © ingimage.com
Mobiles Arbeiten und Homeoffice statt dem täglichen Weg ins Büro: Die Pandemie hat viele Arbeitgeber und -nehmer zum Umdenken gezwungen. Nicht jeder kann sich mit der Arbeit in den eigenen vier Wänden anfreunden. 

3. Nimm wichtige Termine (möglichst) persönlich wahr. 

Aber auch die andere Seite der Medaille ist bei dieser Thematik wichtig, also wann Du möglichst im Büro sein solltest. Montags ist immer Teammeeting? Dann nimmst Du daran am besten persönlich teil. Donnerstags kommen oft wichtige Kunden? Auch dann empfiehlt sich ein Tag im Büro vor Ort. Wenn dienstags aber ohnehin alle Kollegen im Homeoffice sind und Du alleine wärst, kannst Du getrost ebenfalls zuhause bleiben. Überlege also, wann Deine Präsenz konkrete Vorteile bringt und wann Du unbedingt vor Ort sein solltest. Falls es in Deinem Job keine solche feste Struktur gibt, kann auch ein flexibles Modell die richtige Lösung sein, um von Woche zu Woche den jeweiligen Arbeitsort festzulegen.

4. Überlege, wo Du am produktivsten bist.

Noch eine wichtige Frage solltest Du bei dieser Überlegung in den Vordergrund stellen; und zwar jene nach der Produktivität. Sowohl im Homeoffice als auch im Büro lauern nämlich zahlreiche Ablenkungen. Zudem unterscheidet sich die Arbeitsumgebung, wenn es beispielsweise um die Lautstärke, die Ergonomie oder ähnliche Faktoren geht. Manche Menschen brauchen für kreative Aufgaben eher Ruhe, andere eher ein Brainstorming mit Kollegen. Die einen können Fleißaufgaben wie das Beantworten von E-Mails besser zuhause erledigen, andere werden dort zu häufig durch die spielenden Kinder gestört. Finde also im individuellen Fall heraus, welche Aufgaben Du wo am produktivsten erledigst. Es lohnt sich durchaus, diese dafür eine Zeit lang zu dokumentieren und daraufhin zu überlegen, mit welcher Verteilung zwischen der Arbeit zuhause und vor Ort Du insgesamt am produktivsten wärst. Dann kannst Du den Arbeitsort in Zukunft auch nach den zu erledigenden Aufgaben richten und eine individuelle Routine finden, mit der Du Bestleistungen abrufst.

5. Mach das, was für Deine Karriere am besten ist…

Von diesen Bestleistungen wird natürlich auch Deine Karriere profitieren. Ebenso ist es aber essentiell, Präsenz zu zeigen, um bei wichtigen Entscheidungen wie einer Beförderung nicht übersehen zu werden. Deshalb ist es in den meisten Fällen nicht ratsam, ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten. Stattdessen solltest Du Dich in regelmäßigen Abständen im Büro blicken lassen und dort Motivation beweisen. Wähle also strategisch sinnvolle Tage vor Ort aus, in denen beispielsweise die Vorgesetzten da sind, damit Du persönlich mit ihnen sprechen kannst, oder wenn ein Meeting stattfindet, bei dem Du mit einer Präsentation glänzen kannst. Es gilt, Dich und Deine Leistungen sichtbar zu machen, dann steht einer erfolgreichen Karriere trotz Homeoffice nichts im Weg.

6. …und für Deine Gesundheit.

Mindestens ebenso wichtig wie Dein beruflicher Erfolg ist aber natürlich auch Deine psychische und physische Gesundheit. Spüre daher in Dich hinein, welches Arbeitsmodell Dir guttut und welche Situationen Du lieber meiden solltest. Das kann durchaus bedeuten, an Tagen lieber zuhause zu arbeiten, an denen eine schwierige Person im Büro ist, sodass Konflikte drohen. Oder das bedeutet, dass Du lieber vor Ort arbeitest, wenn die Kinder an diesem Tag zuhause sind und der Hintergrundlärm Dich unnötig stressen würde. Finde also ein Modell, das Dich möglichst stressfrei arbeiten lässt – davon profitieren beide Seiten gleichermaßen, schließlich wünscht sich auch der Arbeitgeber gesunde, zufriedene sowie leistungsfähige Mitarbeiter.

7. Probiere verschiedene Modelle aus. 

Auf den ersten Blick mag es nun überwältigend wirken, so viele verschiedene Aspekte bei dieser Entscheidung unter einen Hut zu bringen. Doch Du musst Dich nicht sofort entscheiden. Stattdessen kannst Du (in Rücksprache mit dem Arbeitgeber) verschiedene Modelle ausprobieren und dadurch mit der Zeit herausfinden, was in Deinem Fall am besten funktioniert, sprich für Dein Privatleben, für Deine Karriere, für Deine Gesundheit und für den Spaß an Deiner Arbeit. In vielen Fällen kannst Du sogar eine flexible Langzeitregelung aushandeln, damit Du das Modell immer wieder verändern oder jede Woche erneut an den individuellen Bedarf anpassen kannst. Dann nimmst Du sozusagen das Beste aus beiden Welten mit und genau deshalb wird eine Mischung aus klassischer Büro- und moderner Heimarbeit für die meisten Menschen die Zukunft sein.

Veröffentlicht
01.04.2022