Drei Personen in farbenfroher Kleidung nebeneinander stehend vor einem tiefblauen Hintergrund, Symbol der Vielfalt und Teamwork in modernem Kontext.

Gender Pay Gap: So viel weniger verdienen Frauen heutzutage immer noch

Frauen verdienen immer noch 17% weniger als Männer. Dieses Phänomen, bekannt als Gender Pay Gap, ist mehr als eine bedauerliche Statistik – es ist ein dringendes Problem. Wie können wir als Gesellschaft und Individuen zu mehr Gerechtigkeit beitragen?


Die schockierende Realität des Gender Pay Gaps

Wusstest du, dass der Gender Pay Gap im Jahr 2023 immer noch bei alarmierenden 17 Prozent liegt? Das bedeutet, Frauen verdienen durchschnittlich 17 Prozent weniger als Männer. Ein Umstand, den erschreckenderweise 64 Prozent der Deutschen laut einer kununu Umfrage nicht kennen. Diese Unwissenheit ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können, wenn wir echte Veränderung herbeiführen möchten.

Doch wieso existiert diese Lohnlücke überhaupt und warum ist es so wichtig, sie zu schließen? Nicht nur spiegelt die Gehaltslücke eine tiefliegende Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft wider, sie beeinträchtigt auch direkt die Lebensqualität und Karrierechancen von Frauen. Es ist essentiell, durch Bildung und Aufklärung ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.

Die Statistik spricht Bände

Konkret bedeutet der Gender Pay Gap, dass Frauen in einigen Branchen wie der Telekommunikationsbranche 23 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. In der Finanzbranche sieht es ähnlich düster aus; hier verdienen Frauen durchschnittlich 13.620 Euro weniger als Männer – pro Jahr! Es ist klar, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.

Der Gender Pay Gap in verschiedenen Branchen: Wo stehen wir?

Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern trägt nicht in jeder Branche das gleiche Gesicht. Ein Blick auf die aktuelle Grafik zeigt deutlich: In der Telekommunikationsbranche ist der Gender Pay Gap mit 23 Prozent am höchsten. Eng folgen das Finanzwesen und die Versicherungsbranche mit jeweils 23 Prozent und 21 Prozent.

Ebenfalls betroffen sind die Sektoren Medizin und Pharma sowie Beratung und Consulting, die mit 19 Prozent Lohnunterschied zu kämpfen haben. Verblüffenderweise ist die Lohnlücke in der Textilbranche und Forschung/Entwicklung identisch und beträgt 18 Prozent.

Auch traditionell männerdominierte Felder wie Elektro/Elektronik und Energie bleiben nicht verschont, hier liegen die Werte bei 17 Prozent. Im Gegensatz dazu schneidet die öffentliche Verwaltung mit einer Lohnlücke von 8 Prozent und der Transport/Verkehr/Logistik-Sektor mit einer 6-prozentigen Differenz vergleichsweise positiver ab.

Gender Pay Gap Branchenüberblick

Die Diskrepanz im Detail: Gender Pay Gap in verschiedenen Berufen

Die Auswirkungen des Gender Pay Gaps variieren stark zwischen den Berufsfeldern, wie jüngste Daten zeigen. Besonders betroffen sind beispielsweise Vertriebsmitarbeiterinnen mit einem erschreckenden Gehaltsunterschied von 22 Prozent im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Projektmanagerinnen und Produktmanagerinnen stehen ebenfalls vor bedeutenden Herausforderungen mit 18 bzw. 14 Prozent weniger Gehalt.

Ingenieurinnen und Elektronikerinnen sehen sich mit einer Lohnlücke von 13 Prozent konfrontiert, was die Dringlichkeit der Gleichbezahlung in MINT-Berufen untermauert. HR-Managerinnen und KFZ-Mechatronikerinnen sind mit 9 Prozent Unterschied weitere Beispiele für die bestehende Gehaltsungerechtigkeit.

Interessanterweise zeigen sich in als "sozial" oder "pflegend" angesehenen Berufsfeldern, wie bei Krankenpflegerinnen (6 Prozent) und Erzieherinnen (2 Prozent), die niedrigsten Lohnunterschiede, was gesellschaftliche Wertschätzungsaspekte widerspiegeln könnte.

Diese Zahlen belegen, dass der Gender Pay Gap kein einheitliches Phänomen ist, sondern je nach Berufsfeld variiert und spezifische Lösungen benötigt, um eine faire und gleichberechtigte Entlohnung für alle Berufe zu gewährleisten.

Gender Pay Gap Berufe 

Faires Einkommen als Motivationsfaktor

Ein fairer Lohn spiegelt Wertschätzung wider und steht für Gleichberechtigung und Respekt am Arbeitsplatz. Er motiviert und validiert die geleistete Arbeit. Das ist der Grund, weshalb es so entscheidend ist, sich gemeinsam für Arbeitsbedingungen einzusetzen, die die Gender Pay Gap nicht nur theoretisch verringern.

Gerechte Bezahlung hat einen direkten Einfluss auf Selbstwertgefühl und Motivation und trägt maßgeblich zu einem gesunden Arbeitsklima bei. Um dies zu erreichen, müssen wir offen über Gehälter sprechen und konsequent auf Gleichbezahlung bestehen. So wird der Gender Pay Gap zu einem überwindbaren Hindernis auf dem Weg zu einem Arbeitsmarkt, der von Fairness geprägt ist.

Was Du machen kannst:

Jetzt aber genug der Theorie – was kannst du konkret tun, um den Gender Pay Gap anzugehen?

  • Informiere dich: Nutze seriöse Quellen wie kununu, um über den Gender Pay Gap und dein Branchenstandard-Gehalt Bescheid zu wissen.
  • Vernetze dich: Engagiere dich in Netzwerken für Frauen und profitiere vom Wissen und den Erfahrungen anderer.
  • Verhandele klug: Sei vorbereitet, bringe Fakten und setze klare Ziele in deinen Gehaltsverhandlungen.
  • Bilde dich weiter: Nutze Fortbildungen und Weiterbildungsangebote, um deine Qualifikation zu steigern – und damit dein Verhandlungsgewicht.
  • Suche gezielt: Fokussiere dich bei der Jobsuche auf Unternehmen, die für Gleichstellung bekannt sind oder die den Gender Pay Gap öffentlich thematisieren.

Den Gender Pay Gap zu schließen, ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können. Fange bei dir an: Nutze XING, um dir ein Bild über faire Arbeitgeber zu machen und finde den Job, der nicht nur deine Karriere, sondern auch deine Überzeugungen vorantreibt! Denn merke dir: Der erste Schritt zur Veränderung beginnt mit dir – und XING begleitet dich auf diesem Weg.

Veröffentlicht
08.03.2024

Author:in
Lucas Baur