Nehme ich einen Schirm mit oder nicht? Checke ich zuerst die E-Mails oder rufe ich erstmal die Kollegin an? Trinke ich den Kaffee mit Milch oder schwarz? Bis zu
20.000 Entscheidungen treffen wir Forschern zufolge
an nur einem Tag. Dass nicht jede davon immer richtig ist, ist nicht ungewöhnlich.
Das passiert natürlich auch bei grundsätzlichen Entscheidungen, die unsere Arbeit und Karriere betreffen. Und seien Sie beruhigt: Mit einer
falschen Jobwahl sind Sie nicht alleine. Der Personaldienstleister
Kelly Services fand heraus: Ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer ist mit dem eingeschlagenen Berufsweg nicht zufrieden.
Aber wie gehen Sie nun vor, wenn Sie nach wenigen Wochen oder Monaten feststellen, dass die neue Stelle ganz anders ist, als Sie es eigentlich erwartet haben? Und auch, wenn Sie diese Erkenntnis vor große Herausforderungen stellt, ist die F
ehlentscheidung kein Grund zum Verzweifeln.
Analysieren Sie Ihren Frust mit der Jobwahl
Wichtig ist, dass Sie sich zunächst mit Ihren
persönlichen Vorstellungen auseinandersetzen: Warum entspricht die Stelle nicht dem, was Sie sich gewünscht haben? Woran liegt es, dass Sie nicht zufrieden sind? Was müsste sich ändern? Können Sie
die Situation positiv beeinflussen oder lassen sich einzelne Aspekte ändern?
Suchen Sie nach Ihren Überlegungen das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber. Möglicherweise lassen sich Aufgabenbereiche verändern oder erweitern. Sinnvoll ist es, wenn Sie konstruktive Lösungen einbringen, die Sie sich im Vorfeld überlegt haben.
Haben Sie keine Einflussmöglichkeiten und lässt sich
eine berufliche Neuorientierung nicht vermeiden, gehen Sie mit Bedacht vor. Erstellen Sie zunächst eine
Liste mit Ihren Wünschen und Zielen. Denn bevor Sie eine neue Stelle suchen, müssen Sie selbst ganz genau wissen, was Sie tatsächlich wollen. Legen Sie dabei Ihr Augenmerk auch auf die Aspekte, die Ihnen klargemacht haben, dass Sie eine Fehlentscheidung getroffen haben.
Ihnen ist ein
bestimmter Aufgabenbereich besonders wichtig? Machen Sie bei Ihrer Suche nach einer neuen Stelle keine Kompromisse. Ansonsten fällt Ihre Beurteilung nach kurzer Zeit womöglich ähnlich aus.
Treffen Sie keine übereilten Entscheidungen
Um Fehlentscheidungen zukünftig zu vermeiden, sollten Sie daher einige Dinge beachten:
- Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung: Besonders solche, die unter Druck getroffen
werden, stellen im Nachhinein nicht immer die beste Lösung dar. In der Regel haben Sie ein
wenig Zeit, wenn es um einen Jobwechsel geht. Schlafen Sie also sprichwörtlich eine oder
mehrere Nächte darüber, bis Sie zu einem abschließenden Ergebnis kommen.
- Durchdenken Sie, welche Konsequenzen eine Entscheidung für Sie und Ihre berufliche
Zukunft hat: Überlegen Sie sich genau, ob Sie mit den zu erwartenden Änderungen und
Folgen umgehen können. Ändert sich etwa Ihr Aufgabengebiet, wenn Sie einen neuen Job
annehmen, machen Sie sich Gedanken darüber, ob dieses für Sie denkbar ist.
- Fragen Sie genau nach: Ihnen ist etwas unklar? Haken Sie nach. Viele Missverständnisse
lassen sich schon im Vorfeld klären, sodass Sie am Ende besser wissen, was auf Sie zukommt.
Transparent und ehrlich kommunizieren
Sie sind unsicher, wie Sie Ihren beruflichen Fehltritt
in einem Vorstellungsgespräch erklären und wie Sie die kurze Tätigkeitsspanne rechtfertigen? Bereiten Sie sich darauf vor, dass es zu Nachfragen kommen wird, und seien Sie ehrlich. Erklären Sie im persönlichen Gespräch, dass Sie eine Fehlentscheidung getroffen haben und dass Sie sich etwa Ihren Verantwortungsbereich
anders vorgestellt haben.
Machen Sie deutlich, dass Sie sich Ihrer Fehlentscheidung bewusst sind und Sie kein sogenannter
Jobhopper sind, der seine Stelle nach Belieben wechselt. Wichtig ist es, dass Sie den Fokus auf Ihre Qualifikationen und Erfahrungen lenken. Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor und achten Sie schon bei Ihren Bewerbungsunterlagen auf Fehlerfreiheit und eine professionelle Gestaltung.
Übrigens: Das Wichtigste ist, dass Sie sich durch Ihren Fehltritt
nicht entmutigen lassen. Denn auch und gerade aus schwierigen Situationen können Sie Vieles lernen.
Text: Daniela Lukaßen-Held
Service-Info: Mehr
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unserer umfangreichen Artikelsammlung zum Thema Berufswahl.
Und wenn Sie als Absolvent von Schule oder Uni noch vor der grundsätzlichen Entscheidung stehen, in
welche berufliche Richtung es überhaupt gehen soll, können Sie zum Beispiel mit unseren
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Logiktest bis zur speziellen
Berufswahlprüfung stehen Ihnen vielfältige Tests zur Verfügung.
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