Illustration eines Kopfes mit verschiedenen Puzzleteilen vor rotem Hintergrund © Carol Yepes / Getty Images

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Schon im Studium erste Berufserfahrungen sammeln – so geht's

Eine gute Ausbildung ist ein erster wichtiger Schritt, um einen guten Job zu ergattern und die Karriereleiter zu erklimmen. Sie alleine reicht dafür aber nicht aus. Auch Berufserfahrung ist ein wichtiges Kriterium in Bewerberauswahlprozessen. Aber wie kannst Du diese schon vor Deinem Abschluss sammeln?


Als Absolvent einer Hochschule oder Universität bringst Du hervorragende Voraussetzungen mit. Du hast frisches Wissen auf dem neuesten Stand. Du bist jung und leistungsfähig. Du bist oftmals noch flexibler als ältere Bewerber mit Familie, Eigenheimkredit & Co. Dennoch kann es schwierig sein, Dich in Bewerbungsprozessen gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Grund dafür ist die mangelnde Berufserfahrung. Um Deine Bewerbungsunterlagen zu vervollständigen und Dich von anderen Absolventen abzuheben, ist es daher sinnvoll, schon während des Studiums erste Berufserfahrungen zu sammeln.

Berufserfahrung während des Studiums: ein Überblick

Prinzipiell gibt es viele Möglichkeiten, um Dir als Student etwas nebenbei zu verdienen. Um Geld alleine sollte es jedoch nicht gehen, wenn Du erste Berufserfahrungen sammeln möchtest. Wichtiger ist es nämlich, dass der jeweilige Job in einem direkten Zusammenhang zu Deinem Studienfach und – besser noch – mit Deinen späteren Karrierezielen steht.

Je passgenauer also Deine Nebenjobs, Praktika & Co im Studium zu der Vakanz passen, auf die Du Dich später bewirbst, desto größer sind Deine Chancen auf eine Zusage. Außerdem baust Du auf diesem Weg ein Netzwerk auf, das zu Deinem angestrebten Werdegang passt und Dir somit aktiv helfen kann. Wenn Du also bereits weißt, was Du nach Deinem Abschluss beruflich machen möchtest, sind folgende Varianten die beste Wahl, um schon frühzeitig Berufserfahrungen zu sammeln. 

Als Werkstudent arbeiten.

Eine Werkstudententätigkeit ist nicht nur bezahlt und bringt Vorteile mit sich, wenn es um die Sozialversicherungsbeiträge geht. Sie ist vor allem themenspezifisch ausgerichtet und bietet Dir realistische Berufserfahrungen, die zu Deinem Studium und gegebenenfalls Deinen späteren Karrierezielen passen.

Ein Praktikum absolvieren.

Ein Praktikum ist in der Regel geringfügig oder überhaupt nicht bezahlt. Bist Du auf das Geld angewiesen, eignet es sich daher nur bedingt. Zudem ist ein Praktikum oft von kurzer Dauer, sprich auf wenige Wochen begrenzt. Dafür kannst Du aber intensiv in einen Beruf, eine Branche sowie ein Unternehmen reinschnuppern, wie man so schön sagt, und somit testen, ob diese zu Dir passen. An vielen Hochschulen sowie Universitäten musst Du deshalb Pflichtpraktika oder ein ganzes Praxissemester absolvieren.

Du bist Student oder Schüler und möchtest Dich für ein Praktikum bewerben? Dann los, wir helfen mit einem Anschreiben-Muster und Formulierungstipps weiter. 

Die Abschlussarbeit bei einem Unternehmen schreiben.

Da Du bei dieser Möglichkeit im Studium bereits weit fortgeschritten bist, hast Du vermutlich schon eine klare Vorstellung davon, wohin Dein Berufsweg führen soll. Die Abschlussarbeit bei einem passenden Unternehmen kann der erste sinnvolle Schritt dorthin sein. Zudem erhältst Du zumindest eine kleine Vergütung und Hilfe durch erfahrene Experten bei Deiner Studienarbeit. Funktioniert diese Zusammenarbeit gut, wirst Du eventuell sogar vom Unternehmen übernommen und hast somit die erste Hürde, nämlich den Berufseinstieg, gemeistert.

Einen passenden (!) Nebenjob annehmen.

Viele Studierende wollen oder müssen einen Nebenjob annehmen, um ihr Studium zu finanzieren oder um sich etwas Luxus wie eine Reise in den Semesterferien zu gönnen. Ein solcher Nebenjob kann dauerhaft stattfinden oder nur zeitweise, beispielsweise als Ferienjob in Vollzeit. So oder so bietet er eine optimale Kombination aus einem attraktiven Gehalt (gemessen an der Qualifikation) und einem Einblick in das Berufsleben. Allerdings wird dieser Einblick weniger umfassend sein als beispielsweise bei einem Praktikum, denn im Vordergrund steht, dass Du die Dir zugewiesenen Aufgaben erledigst.

Ein Traineeprogramm absolvieren.

Normalerweise findet ein Trainee-Programm erst anschließend an den Studienabschluss statt. Immer häufiger gibt es jedoch auch Angebote für Studenten, weil die Unternehmen schon vor der Konkurrenz vielversprechende Nachwuchstalente rekrutieren möchten. Ein solches Traineeprogramm bietet attraktive Chancen für Deinen Karriereweg, es ist jedoch auch anstrengend und bereits stark spezialisiert. Es empfiehlt sich für Dich daher nur, wenn Du Dir bereits sicher bist, was Du nach Deinem Abschluss beruflich machen möchtest.

Junger Mann steht neben Whiteboards © Luis Alvarez / Getty Images
Start in die Berufswelt: Ein Traineeprogramm eröffnet Berufseinsteigern die Möglichkeit, in unterschiedliche Abteilungen eines Unternehmens hineinzuschnuppern. Für wen ist dieser Weg der Richtige? 

Ein Ehrenamt ausüben.

Diese Option ist eher ungewöhnlich, aber in vielen Fällen durchaus möglich. Wenn es Dir weniger um das Geld geht und mehr um die Berufserfahrung sowie um den guten Zweck, könnte ein Ehrenamt während des Studiums die richtige Wahl sein. Auch dieses wird im Lebenslauf gerne gesehen; vor allem, wenn es mit Deiner beruflichen Ausrichtung zu tun hat. Angenommen also, Du studierst Marketing, so könntest Du zum Beispiel ehrenamtlich das Marketing für einen wohltätigen Verein übernehmen.

Auslands- und Berufserfahrungen kombinieren.

Berufs- und Auslandserfahrung sind beide von Arbeitgebern gerne gesehen und lassen sich hervorragend in die Studienzeit integrieren. Du kannst zum Beispiel ein Auslandssemester einlegen und dort in einem Unternehmen erste Praxiserfahrungen sammeln. Oder Du kombinierst die Reise in den Semesterferien mit einem Praktikum im Ausland. Davon profitieren auch Deine Sprachkenntnisse und Du wirst als Persönlichkeit reifen.

Alle diese Wege stehen Dir natürlich auch offen, wenn Du noch nicht genau weißt, welchen Karriereweg Du nach Deinem Abschluss einschlagen möchtest. Dann kann es sich durchaus lohnen, eher kürzere Arbeitsverhältnisse wie ein Praktikum in den Semesterferien einzugehen, um erst einmal verschiedene Berufsbilder sowie Branchen auszuprobieren.

Sobald Du dann ein genaueres Bild davon hast, was Du beruflich machen möchtest, können auch Deine Berufserfahrungen im Studium spezifischer sowie langfristiger werden, zum Beispiel als Werkstudent oder Trainee.

Fazit

Es gibt also viele Möglichkeiten, um schon während des Studiums erste Berufserfahrungen zu sammeln – und dabei noch weitere Vorteile zu nutzen: Die genannten Optionen werten Deinen Lebenslauf auf, helfen Dir bei der Finanzierung des Studiums, schenken Dir wertvolle Kontakte oder verbinden den Spaß mit dem Nützlichen…eben je nachdem, für welche Variante Du Dich entscheidest.

Schlussendlich kannst Du von einschlägiger Berufserfahrung im Studium nur profitieren. Einschlägig ist dabei das zentrale Stichwort, denn Nebenjobs & Co, die nicht zu Deinem Studium sowie späteren Karriereweg passen, bieten Dir keinen dieser Vorteile und somit lässt Du Dir wertvolle Chancen entgehen.

Veröffentlicht
22.03.2023