Die Digitale Transformation benötigt von jungen Jobsuchenden spezielle Kompetenzen

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Digitale Transformation: So profitieren Bewerber vom Stellenboom

Die Digitale Transformation vieler Unternehmen und Branchen bietet großartige Jobchancen gerade für die jüngere Arbeitnehmergeneration. Aber welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind auf diesem Stellenmarkt besonders gefragt? 


Jasmin MartensmeierRecruiting-Expertin Jasmin Martensmeier, (©Foto: SapientRazorfish)Ein Gastbeitrag von Jasmin Martensmeier, Recruiting-Spezialistin bei Publicis.Sapient Die Digitalisierung prägt und verändert die Arbeitswelt wie keine andere Entwicklung der letzten 20 Jahre. Entsprechend stellt sie Unternehmen vor die Herausforderung, die richtigen Mitarbeiter für den digitalen Business-Transformations-Prozess zu finden. Für Studenten und Absolventen bieten sich dadurch spannende Karrieremöglichkeiten. Damit es mit dem Traumjob klappt, sollte man schon im Bewerbungsprozess zeigen, mit welchen Kompetenzen und Ideen man das Unternehmen auf der Reise in die digitale Zukunft unterstützen kann.

Gesucht werden Bewerber mit digitaler DNA im Blut

Für Berufseinsteiger um die 25 Jahre ist die Digitale Transformation erst einmal eine große Chance: Themen wie innovative Arbeitsmodelle (verteilt, virtuell, multidisziplinär) oder digitale Kommunikation und Trends liegen ihnen im Blut. Social Media, Technologie, Apps und dezentrales Arbeiten sind für sie alltäglich. Dieses Know-how können sie im Rahmen der gewählten Ausbildung oder des Studiums so ausbauen, dass daraus neue Kollaborations- und Kommunikationsfähigkeiten entstehen. Gut zu wissen: Unternehmen sind zunehmend auf der Suche nach Bewerbern mit Skills in Schnittstellendesign, App-Entwicklung und Web-Design. Diese Fähigkeiten sind heute elementar, um Ideen in der digitalen Geschäftswelt umzusetzen und ganze digitale Service-Ökosysteme um Produkte herum aufzubauen. Wer bereits im Studium an echten Projekten mitgearbeitet und gezeigt hat, dass er die strategischen Anforderungen und Herausforderungen von Unternehmen versteht, ist klar im Vorteil. Recruiter aller Branchen suchen in Zeiten der Digitalen Transformation insbesondere Mitarbeiter, die etwa in Praktika bei Beratungen oder Unternehmen erste Erfahrungen in der strategischen Entwicklung neuer Unternehmensstrukturen und Geschäftsfelder erworben haben. Zu den gesuchten Kern-Skills gehört die Fähigkeit, die an der Wertschöpfung beteiligten Stakeholder mitzunehmen und zu begeistern - sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei externen Partnern. Auch interkulturelle Erfahrungen oder Auslandssemester sind gerne gesehen und zeigen, dass der Bewerber sich in internationalen Umfeldern zu bewegen weiß.

Digitale Transformation braucht Talente mit strategischem Gespür

Dass ein Studium mit Schwerpunkten wie BWL, Informatik, Organisationsentwicklung alleine nicht ausreicht, um sich für echte Top-Jobs zu qualifizieren, dürfte jedem klar sein. Deshalb werden Technologie- und Beratungs-Knowhow, Kenntnisse über Veränderungsprozesse in der digitalen Transformation und über die Integration neuer digitaler Services wie hybride Clouds, Blockchain, APIs und CRM-Systeme als Differenziatoren immer wichtiger. Das ist DIE Chance für die Generationen Y und Z. Denn wenn man diese Kenntnisse relevant in der Bewerbung präsentiert, kann man sich leicht von den Mitbewerbern abheben. Folgende Punkte gilt es dabei herauszuheben:

  • "Out-of-the-box"-Denken: Oftmals wird an Hochschulen noch zu sehr in den altbekannten Berufen gedacht. Das wissen natürlich auch die HR-Verantwortlichen der Unternehmen und suchen daher in Bewerbungen nach Anzeichen von außergewöhnlichen Skills und kreativen Denkansätzen. Denn für neue Berufsfelder wie YouTube-Artist-Management oder Motion Design sind die Generationen X und Y geradezu prädestiniert.
  • ‚New ways of working': Mit der Digitalisierung der Arbeitswelt geht auch eine Flexibilisierung der Arbeitsorganisation einher. Bewerber sollten hervorheben, mit welchen neuen Kollaborations-Tools und Methoden sie bereits gearbeitet haben. Auch innovative Bewerbungsformen wie Videos unterstreichen dieses Know-how.
  • Kulturelle Vielfalt: Die digitale Transformation öffnet die Arbeitswelt auf bisher nicht gekannte Weise. Internationale Teams und verteilte Organisationen gehören zum Alltag. Mit Erfahrungen in diesem Bereich lassen sich Pluspunkte sammeln.
  • Disziplinübergreifendes Arbeiten: Das Arbeiten in multidisziplinären Units ist heute gelebter Projektalltag. Es gilt, Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen ‚abzuholen', für eigene Ideen zu begeistern und gleichzeitig Kollegen mit verschiedenen Fähigkeiten in Projekten zu integrieren. Anwendungsbezogene Studiengänge oder Praktika bieten sich hier als erfolgreicher Beleg an.
  • Sprachkenntnisse: Im Account- und Projektmanagement ist fließendes Deutsch wichtig, da hierzulande in der direkten Kundenbeziehung vor allem auf Deutsch kommuniziert wird. In allen anderen Bereichen ist Englisch die gängige Projekt-Sprache. Zunehmend werden aber auch Französisch und andere Sprachen wie Arabisch oder Russisch zu einem klaren Wettbewerbsvorteil im Bewerbungsprozess.
  • Industrie-Events und Veranstaltungen: Wer etwa schon an Kaminabenden oder Thought Leadership Key Notes teilgenommen hat, demonstriert Interesse am Fach und zeigt den Willen zum Weiterbilden - in einer zunehmend digitalen Welt ein absolutes Muss.
  • Internships im Consulting- und Technologie-Umfeld: Bewerber, die in das Beratungs-, Technologie- oder Projektgeschäft einsteigen möchten, punkten mit einschlägigen Praktika in diesen Bereichen. So beweisen sie ein hohes Maß an Methoden- und Beratungskompetenz und zeigen, dass sie erste Einblicke in Organisational Change Management besitzen.

Wenn Bewerber die genannten Skills mitbringen und diese auch richtig in Szene setzen, können sie ihre Stärken im Rennen um den Traumjob zielführend ausspielen. Auch wenn die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt groß wie nie sind, ist der Wettbewerb um die besten Jobs hart. Durch das Hervorheben der Qualifikationen lassen sich Recruiter wirkungsvoll abholen und interessieren. Passen Bewerber und Unternehmen dann auch noch bezüglich des Wertesystems und der Erwartungen zusammen, steht einer Einstellung nichts mehr im Wege. Die Autorin: Jasmin Martensmeier ist Head of Recruiting bei Publicis.Sapient EMEA APAC. Sie leitet ein Team von Recruiting-, Campus- und Recruiting-Marketing-Spezialisten, die für die Einstellungen in den Ländern der DACH-Region, Italien sowie Skandinavien zuständig sind. 


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Veröffentlicht
16.02.2018