Man kann immer viel für sich aus einer Absage lernen

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Der Rat der Weisen: Das sollten Sie aus einer Absage lernen

Im ersten Moment ist eine abgelehnte Bewerbung ein Schock, dann folgt oft der Frust.  Doch man kann auch sehr viel aus einer Absage lernen, versichert unsere Expertin Sophia von Rundstedt.


In unser Kolumne "Der Rat der Weisen" beantworten hochkarätige Personal- und Karriereexperten wichtige Fragen rund um die Themen Bewerbung, Gehalt und Karriere. Dieses Mal haben wir Sophia von Rundstedt* folgende Frage gestellt: 

"Der Rat der Weisen": Ich habe zwei Jobangebote – was nun?"Frau von Rundstedt, was kann ich aus einer Absage lernen?"

Sophia von Rundstedt: "Schriftliche Absagen sind in der Regel allgemein formuliert. Daher geben sie wenig Aufschluss darüber, warum Sie es als Bewerber nicht ins Vorstellungsgespräch bzw. in weitere Auswahlrunden geschafft oder ein Jobangebot erhalten haben. Wenn Sie wirklich ergründen möchten, warum Sie nicht erfolgreich waren, ist kritische Selbstreflexion gefragt. Genauso gehen wir in der Karriereberatung mit unseren Klienten vor. Wenn Sie bereits auf Ihre schriftliche Bewerbung eine Absage erhalten haben, fragen Sie sich kritisch, wie gut Ihre Qualifikationen und Erfahrungen wirklich zum Anforderungsprofil für die Stelle passen. Haben Sie Ihre relevanten Kenntnisse, Fähigkeiten und Karrierestationen so gut hervorgehoben, dass diese aus Anschreiben und Lebenslauf auf den ersten Blick hervorgehen? Haben Sie den richtigen Ansprechpartner benannt und beziehen sich auf die richtige Stellenanzeige? Dies ist keineswegs selbstverständlich – wie zahlreiche Bewerbungen zeigen, die in meinem Postfach gelandet sind, aber an andere Unternehmen und oder andere Ansprechpartner adressiert waren. Mit solchen Fehlern können Sie sich direkt ins Aus manövrieren, wenn gleich gut qualifizierte Bewerber formal korrekte Unterlagen versenden.

Aus einer Absage lernen, geht nur mit Ehrlichkeit sich selbst gegenüber

Wenn Sie bereits im Vorstellungsgespräch waren, können Sie mit diesen Fragen den Gründen für Ihr Scheitern auf die Spur kommen: • War ich ausreichend auf Fragen zu meinem Lebenslauf vorbereitet? • Hatte ich ausreichend über Unternehmen und Position recherchiert, um selbst pfiffige Fragen zu stellen? • Konnte ich Interesse oder Begeisterung für das Unternehmen und die Position vermitteln? • Habe ich realistische Gehaltsvorstellungen formuliert? • Wie habe ich mich im Gespräch gefühlt? Hat die Chemie mit meinen Gesprächspartnern gestimmt oder habe ich mich selbst fehl am Platz gefühlt? • Passt die Aufgabe / das Team zu meiner Persönlichkeit, traue ich mir selbst die Aufgabe zu? Es ist durchaus legitim bei einer Absage nach einem Vorstellungsgespräch telefonisch höflich nachzufragen, woran es gelegen hat bzw. womit Mitbewerber besser gepunktet haben. Wenn Sie selbst aktiv werden, nutzen Sie die Chance, sich zu verbessern und werden das nächste Vorstellungsgespräch anders angehen! *Die Weise: Sophia von Rundstedt leitet ihr gleichnamiges Familienunternehmen als CEO und alleinige Geschäftsführerin seit 2011. Die Beratungsfirma zählt zu den führenden Experten in der Karriereberatung und ist Marktführer im Bereich Outplacement. Seit drei Jahrzehnten berät von Rundstedt Unternehmen und Einzelpersonen bei beruflichen Veränderungsprozessen und Karriereentwicklung. von Rundstedt hilft Menschen dabei, sicher und zügig einen neuen, passenden Job zu finden. Unternehmen schätzen die Unterstützung in der anständigen und verantwortungsvollen Gestaltung von Trennungsprozessen.


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Veröffentlicht
02.11.2017