Bumerang-Bewerbung

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"Bumerang-Bewerbung": So gelingt die Rückkehr in die alte Firma

Sie hatten Ihr altes Unternehmen für einen neuen Job verlassen und möchten nun wieder zurück? Damit so eine "Bumerang-Bewerbung" gelingt, brauchen Sie gute Argumente.


Der Wunsch, sich beruflich weiterzuentwickeln, die Möglichkeit, die eigene Karriere voranzutreiben und sich zu verändern: Die Gründe, warum Menschen ihren Arbeitgeber wechseln, sind vielfältig. Doch wie geht es weiter, wenn Beschäftigte nach einigen Jahren wieder für ihr altes Unternehmen tätig werden wollen? Wie bewerben sie sich am besten auf vakante Stellen? Welche Chancen hat eine sogenannte "Bumerang-Bewerbung" überhaupt? Dass Beschäftigte im Laufe ihrer Karriere für unterschiedliche Arbeitgeber tätig werden und Karrierewege nicht immer planbar sind, ist in der heutigen Zeit keine Besonderheit. Allerdings sollten Sie bei einem Arbeitgeberwechsel generell mit Bedacht vorgehen, um sich die Option, eines Tages wieder zurückzukehren, offen zu halten:

  • Im Guten trennen: Können Sie sich vorstellen, eines Tages wieder für das Unternehmen tätig zu werden, sollten Konflikte bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses vermieden werden.
  • Kontakt zum ehemaligen Arbeitgeber halten: Networking nimmt in der heutigen Berufswelt einen wichtigen Raum ein. Bleiben Sie daher mit Ihrem ehemaligen Unternehmen in Kontakt. Halten Sie sich auf dem Laufenden. Besuchen Sie etwa Sommerfeste und Tage der offenen Tür, abonnieren Sie den Newsletter und tauschen Sie sich mit ehemaligen Kollegen oder Vorgesetzten aus, zu denen ein gutes Verhältnis besteht. So signalisieren Sie auf der einen Seite, dass Sie sich dem Unternehmen nach wie vor zugehörig fühlen, auf der anderen Seite sind Sie stets auf dem aktuellen Stand hinsichtlich neuer Entwicklungen.
  • Nicht schlecht über das alte Unternehmen sprechen: Vermeiden Sie es, sich negativ über Ihren ehemaligen Arbeitgeber zu äußern. Denn dabei besteht immer die Gefahr, dass es bei ihm ankommt und Sie sich die Chancen auf eine Rückkehr so verbauen.

Geht es dann um die konkrete Bewerbung, sind gute Argumente gefragt. Dr. Ralf Neier ist Personalberater bei Hapeko, Hanseatisches Personalkontor. Er erklärt: „Wichtig ist es, immer sehr positiv und sachlich zu argumentieren. Sprechen Sie zudem offen darüber, warum Sie zurückkehren möchten.“ Vielleicht haben Sie während Ihrer Zeit in einem anderen Job festgestellt, dass die alte Stelle doch besser zu Ihnen und Ihren Vorstellungen passte. Möglicherweise haben Sie herausgefunden, dass Ihre Karrierechancen bei dem neuen Arbeitgeber nicht so gut sind. Die Gründe sind vielfältig.

Heben Sie Ihren Mehrwert für die neue, alte Firma hervor

Wie aber kommt nun eine Bumerang-Bewerbung beim alten Arbeitgeber an? Neier sagt: „Viele Personaler sind stolz, wenn ehemalige Beschäftigte zurückkommen.“ Besonders die Bewerbungen von Fachkräften, die schon einmal im Unternehmen beschäftigt waren, würden gerne gesehen. Und er rät dazu, gute Argumente für die Bewerbung zu sammeln, um den Mehrwert hervorzuheben, den der alte, neue Mitarbeiter dem Unternehmen bringt. Denn dieser ist nicht zu unterschätzen:

  • Lange Einarbeitungsphase entfällt: Als ehemaliger Beschäftigter kennen Sie das Unternehmen. Sie sind mit den Strukturen vertraut und wissen, wie die Abläufe im Betrieb sind. Sie kennen die Ansprechpartner und wissen, worauf es ankommt. Aus diesem Grund ist bei Ihrer Einstellung keine lange Einarbeitungsphase nötig und Sie können gleich in Projekten eingesetzt werden und anfallende Arbeiten übernehmen.
  • Neue Erfahrungen ohne Kosten für das Unternehmen: Was Sie während Ihrer Zeit bei einem anderen Arbeitgeber gelernt und erfahren haben, kommt einer Weiterbildung gleich. Allerdings musste Ihr ehemaliges Unternehmen dafür nicht tief in die Tasche greifen. Stattdessen profitiert es nun von Ihrem neuen Wissen.
  • Das Risiko einer Fehlbesetzung ist geringer: Ihr ehemaliger Vorgesetzter kennt Sie und weiß, wie Sie arbeiten. Insbesondere, wenn Sie sich auf die gleiche Position bewerben, die Sie schon einmal innehatten, ist das Risiko einer Fehlbesetzung der Stelle für das Unternehmen sehr gering.

Eine Bumerang-Bewerbung scheitert oft an verletzten Eitelkeiten

Doch trotz guter Argumente und dem Profit, den ein ehemaliger Beschäftigter bringt, ist die Rückkehr zum alten Arbeitgeber nicht immer leicht. Und verletzte Eitelkeiten stehen der Wiedereinstellung besonders in Führungspositionen häufig im Weg. „Ein Weggang wird in einigen Bereichen als eine Art Hochverrat gesehen“, weiß Neier. „Dann lehnen Arbeitgeber eine Rückkehr kategorisch ab. Schließlich wird befürchtet, dass Sie Ihre Stelle erneut kündigen könnten.“ In einem solchen Fall gilt es, die eigenen Karrierepläne zu überdenken. Ganz wichtig ist es, dass Sie die Schuld für die Absage nicht bei sich suchen. Finden Sie stattdessen heraus, welche anderen Optionen Sie haben und bewerben Sie sich weiter. Text: Daniela Lukaßen


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Veröffentlicht
16.06.2017