Zwei Wissenschaftlerinnen arbeiten, verwenden ein digitales Tablet, analysieren Proben und unterhalten sich. © gorodenkoff / Getty Images

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Als Bioinformatiker intelligente IT-Werkzeuge entwickeln

Fachkräfte für Bioinformatik arbeiten an der Schnittstelle zwischen Biologie, Chemie und Pharmazie – sie wirken an Projekten zur Krebsforschung mit, unterstützen die Wirkstoffforschung zur Entwicklung neuer Medikamente und erledigen eine Reihe weiterer interessanter Aufgaben. Ihr Beruf hat aufgrund der Fülle an Informationen und Daten in der Forschung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Entsprechend attraktiv sind die Berufsperspektiven für angehende Bioinformatiker.


Bist Du gleichermaßen begeistert von Biologie und Informatik und möchtest Du an der Schnittstelle dieser beiden spannenden Bereiche arbeiten? Als Bioinformatiker kombinierst Du das Wissen über lebende Systeme mit computergestützter Datenanalyse, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und zur Lösung komplexer biologischer Fragen beizutragen.

Vielseitiges Aufgabenspektrum in der Bioinformatik

Bioinformatiker sind für die Verarbeitung von biologischen Daten zuständig. Dafür machen sie sich die modernen Möglichkeiten der Informationstechnologie zunutze und programmieren geeignete Software. Neben der Datenverarbeitung beschäftigen sie sich mit der Biotechnologie und simulieren biochemische Prozesse am Computer. Sie erstellen Datenbanken für Informationen über Stoffe und biochemische Reaktionen, führen computergestützte Synthesen durch und werten optische Daten mithilfe der Mustererkennung aus.

Welche Voraussetzungen bringen Bewerber für den Beruf mit?

Für den Berufseinstieg als Bioinformatiker ist ein abgeschlossenes grundständiges Studium in den Fachrichtungen Bioinformatik oder Informatik wichtige Anforderung. Bioinformatik ist ein relativ junges Studiengebiet, das mittlerweile an mehreren Hochschulen in Deutschland gelehrt wird. Bioinformatiker, die in eine Karriere in Forschung und Lehre anstreben, benötigen einen Master-Abschluss bzw. eine Promotion oder Habilitation. Bewerber bringen ein ausgeprägtes Interesse für informationstechnische und naturwissenschaftliche Tätigkeiten mit. Fremdsprachenkenntnisse sind aufgrund der Internationalisierung der Branche hilfreich und Voraussetzung für viele Stellen.

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Der berufliche Alltag eines Bioinformatikers

Der Berufsalltag hängt wesentlich davon ab, an welchen Projekten du als Bioinformatiker mitwirkst. Spezialisierungen sind daher die Regel, da jedes Fachgebiet spezifische Anforderungen stellt. Bioinformatiker arbeiten bei Pharmaunternehmen sowie bei Softwareanbieter für naturwissenschaftliche Anwendungen, in Forschungslaboren und in der chemischen Industrie. Sie führen Beratungsgespräche mit ihren Kunden, analysieren die Bedürfnisse ihrer Auftraggeber und entwickeln bedarfsgerechte Lösungen für die jeweilige Aufgabe.

Das Gehalt eines Bioinformatikers

Ausschlaggebende Faktoren für die Höhe deines Gehaltes sind unter anderem deine Berufserfahrung, die Region, Branche und das Unternehmen in dem du tätig bist. Durchschnittlich kannst du als Bioinformatiker:in 59.200 € brutto pro Jahr verdienen. Das geht aus Angaben der kununu Nutzer:innen hervor. Bei zwölf Gehaltsmonaten sind das monatlich gerechnet 4.933 €. Zu Beginn deiner Karriere wird dein Gehalt eher am unteren Ende der Skala liegen, die sich zwischen 41.400 € und 88.200 € pro Jahr bewegt. Mit steigender Berufserfahrung und durch Weiterbildungen wirst du deine Gehaltschancen in diesem lukrativen Job jedoch kontinuierlich steigern können.

Bei kununu findest Du Gehaltsangaben abhängig von Berufserfahrung, Standort, Personalverantwortung und vieles mehr. 

Hast Du schon die wichtigsten Skills, die ein Bioinformatiker braucht?

Hard Skills:

  1. Kenntnisse in Biologie und Genetik: Du verstehst die Grundlagen des Lebens und kannst mit genetischen Informationen umgehen.
  2. Programmierkenntnisse: Du beherrschst Programmiersprachen wie Python oder R, die für die Datenanalyse wichtig sind.
  3. Statistik und Datenanalyse: Du weißt, wie man große Datenmengen analysiert und versteht die statistischen Methoden, die dahinterstecken.
  4. Erfahrung mit Datenbanken: Du kannst mit Datenbanken umgehen und kennst Dich mit ihrer Struktur und Abfragetechniken aus.
  5. Wissenschaftliches Denken: Du bist in der Lage, Hypothesen zu entwickeln und experimentell zu überprüfen.

Soft Skills:

  1. Problemlösungsfähigkeit: Du liebst es, knifflige Aufgaben zu lösen und für schwierige Fragen Lösungen zu finden.
  2. Kommunikationsfähigkeit: Du kannst komplexe wissenschaftliche Inhalte so erklären, dass auch Nicht-Experten sie verstehen.
  3. Aufmerksamkeit für Details: Bei der Arbeit mit komplexen Datensätzen ist es wichtig, sorgfältig und genau zu sein.
  4. Teamfähigkeit: Du arbeitest oft im Team mit anderen Wissenschaftlern und Fachleuten zusammen.
  5. Zeitmanagement: Du kannst Deine Projekte planen und Deadlines einhalten.

Alternative Berufe:

  1. Molekularbiologe
  2. Systembiologe
  3. Genetischer Analyst
  4. Klinischer Datenmanager
  5. Epidemiologe

Mit diesen 5 Hobbys entwickelst Du das perfekte Skill-Set:

  1. Programmierprojekte: Eigene kleine Softwareprojekte helfen Dir, Deine Programmierkenntnisse zu vertiefen.
  2. Teilnahme an Citizen Science-Projekten: Dabei kannst Du Daten sammeln und gleichzeitig zur wissenschaftlichen Gemeinschaft beitragen.
  3. Schach oder andere strategische Spiele spielen: Das trainiert Dein logisches Denken und Deine Vorraussicht.
  4. Blogs über Biowissenschaften oder Informatik führen: Das schärft Deine Fähigkeit, komplexe Themen klar darzustellen.
  5. Teilnahme an Hackathons oder Datenanalyse-Wettbewerben: Hier kannst Du Dich mit anderen messen und gleichzeitig praktische Erfahrungen sammeln.

Veröffentlicht
31.01.2024