Viele Bewerber vertrauen auf Bewertungsportale über Arbeitgeber

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Bewerber vertrauen auf Bewertungsportale

Gerade junge Bewerber nutzen bei der Jobsuche immer stärker Bewertungsportale über Unternehmen. Laut einer aktuellen Studie machen viele ihre Bewerbung sogar von positiven Firmenurteilen abhängig.


Sind die Sozialleistungen meines potentiell neuen Arbeitgebers gut? Welche Führungskultur herrscht in der Firma? Wie ist der Teamzusammenhalt? Fragen, die Bewerber oft im Netz recherchieren. Denn die Online-Bewertung eines Arbeitgebers spielt vor allem bei der Mitarbeitergewinnung eine immer wichtigere Rolle. Denn 41 Prozent aller Jobsuchenden geben an, Arbeitgeber-Bewertungsportale wie kununu oder meinChef.de zu Rate ziehen, bevor sie sich auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben. Vor allem junge Menschen (52 Prozent) sind hier gemeinsam mit höher gebildeten Befragten (46 Prozent) Vorreiter. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Talents & Trends-Befragung der Karriereberatung von Rundstedt, die Bewerbung.com vorab vorliegen. Die Studie zeigt weiter, dass sich bereits 29 Prozent von Jobsuchenden vor einer Initiativ-Bewerbung über Bewertungsportale informieren, um erst einmal positiv bewertete Unternehmen herauszufiltern. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es schon über 40 Prozent, die ihre möglichen neuen Arbeitgeber so vorab selektieren. Jeder Zweite aus dieser Altersgruppe  (11 Prozent mehr als der Durchschnitt) würde aufgrund von schlechten Unternehmensbewertungen sogar ganz auf eine Bewerbung verzichten. Der Ruf einer Firma ist für viele Befragte wichtig: 43 Prozent wünschen sich, dass der derzeitige oder zukünftige Arbeitgeber möglichst positiv bewertet ist. Unter den 18- bis 29-Jährigen bestätigen sogar mehr als die Hälfte (54 Prozent) diese Aussage. Fast ein Drittel der Befragten ist es peinlich, für ein Unternehmen mit überwiegend schlechten Arbeitgeber-Bewertungen zu arbeiten. Übrigens: Durch ein gelungenes Vorstellungsgespräch können Unternehmen gegenüber einem eventuell negativen Online-Image noch punkten: Nur 22 Prozent der Bewerber gaben an, die Informationen aus Arbeitgeberportalen als relevanter einzustufen, als die, die ihr Gegenüber im Gespräch äußert. Doch auch hier sind die jungen Jobsuchenden mit 33 Prozent deutlich kritischer. Besonders authentische und positive Mitarbeiterbewertungen können das Interesse von Bewerbern wecken, so das abschließende Fazit der Studie: Und nicht nur das: „Sie binden auch die Mitarbeiter an das Unternehmen“, sagt Sophia von Rundstedt, CEO bei von Rundstedt. „Firmen dürfen nicht den Fehler machen, diese Portale als unwichtig einzustufen. Denn der Bewerbermarkt hat eine gewisse Eigendynamik. Gerade für junge Menschen sind der Ruf des Unternehmens und dessen Online-Bewertungen wichtig, um eine Entscheidung für oder gegen einen potenziellen Arbeitgeber zu treffen. Hier gilt also: Anpacken und gute Rahmenbedingungen für positive, authentische Bewertungen schaffen, statt wegzusehen.“

Bewertungsportale - die Ergebnisse im Detail

Von Rundstedt fragte: Auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen wie kununu.com oder meinchef.de können Angestellte die Arbeitsverhältnisse in ihrem Unternehmen anonym bewerten. Das schafft Transparenz für Bewerber wie Mitarbeiter und kann somit auch den Blick auf das bewertete Unternehmen beeinflussen. Bevor Sie die unten stehende Frage beantworten, denken Sie bitte an Ihre derzeitige Arbeitssituation und/oder versetzen Sie sich in die Lage hinein, auf Jobsuche zu sein. Beeinflussen Arbeitgeber-Bewertungsportale Ihre Haltung für oder gegen ein Unternehmen?

  • 66,0 Prozent: Mir ist bewusst, dass die Bewertungen auch das Gesamtergebnis verfälschen können, wenn sie von frustrierten, eventuell gekündigten Mitarbeitern stammen.
  • 43,3 Prozent: Mir ist es wichtig, dass mein derzeitiger/zukünftiger Arbeitgeber möglichst positive Bewertungen aufweist.
  • 40,5 Prozent: Bevor ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle bewerbe, schaue ich mir die Bewertungen des Unternehmens an.
  • 38,5 Prozent: Überwiegend negative Mitarbeiter-Bewertungen halten mich von einer Bewerbung ab.
  • 34,9 Prozent: Ich bewerte meinen derzeitigen Arbeitgeber selbst, um potenziellen neuen Kollegen die Chance zu geben, sich ein realistisches Bild von meinem Arbeitgeber zu machen.
  • 32,4 Prozent: Ich würde mich dafür schämen, in einem Unternehmen zu arbeiten, das überwiegend schlechte Bewertungen vorweist.
  • 29,2 Prozent: Wenn ich mich aus eigener Initiative bewerbe, nutze ich Bewertungsportale, um erst einmal nur positiv bewertete Unternehmen zu finden.
  • 22,4 Prozent: Ich lege mehr Wert darauf, was auf Bewertungsportalen steht, als auf das, was mir Mitarbeiter/Personaler im Vorstellungsgespräch über das Unternehmen berichten.
  • 18,1 Prozent: Ich würde in meinem derzeitigen/zukünftigem Unternehmen eine Kündigung in Betracht ziehen, wenn die Bewertungen überwiegend schlecht sind/oder immer schlechter werden.
  • 17,0 Prozent: Ich schaue regelmäßig nach, wie mein derzeitiger Arbeitgeber bewertet ist.

Service-Info: kununu.com ist die größte Arbeitgeber-Bewertungs- und Employer-Branding-Plattform in Europa. Hier können Mitarbeiter, Auszubildende oder Bewerber detaillierte Berichte über ihre Erfahrungen in einem Unternehmen veröffentlichen. Außerdem wird die Firma in Kategorien wie Vorgesetztenverhalten, Work-Life-Balance oder Gehalt und Zusatzleistungen bewertet. Ihnen ist auf der Suche nach dem neuen Traumjob auch die Bewertung des Arbeitgebers wichtig? Im XING Stellenmarkt finden Sie neben zahlreichen Zusatzinformationen zum jeweiligen Jobangebot auch die Arbeitgeberbewertung auf den ersten Blick. So wissen Sie schon vorher, ob's nachher passt. Beginnen Sie Ihre Suche doch gleich hier:

Veröffentlicht
08.08.2018