Du passt nicht ins Profil? Wann sich die Bewerbung trotzdem lohnt

Die Stellenanzeigen von Unternehmen beeindrucken oft durch ihre schönen Worte, die zahlreichen Vorzüge für Bewerber und ihr professionelles Design. Gleichzeitig wird eine ganze Reihe an Anforderungen genannt, die von den Bewerbern erwartet werden und diese sind oft gespickt mit Fachbegriffen oder hippen englischen Wörtern. Davon erst einmal eingeschüchtert zu sein, ist vollkommen normal – vor allem, wenn Du nicht jeden Punkt auf dieser Liste abhaken kannst. Das heißt aber nicht, dass sich eine Bewerbung nicht trotzdem lohnt. 

Wie stark darfst Du vom Profil abweichen?

Die gute Nachricht vorweg: Kein Personaler erwartet von Dir, dass Du jeden Punkt im Anforderungsprofil zu 100 Prozent erfüllst. Es sollte daher nicht als „Muss“ begriffen werden, sondern als Anhaltspunkt, welche Qualifikationen für eine Bewerbung ideal wären. Das bedeutet allerdings nicht, dass Du mit fehlenden oder anderen Erfahrungen nicht ebenfalls eine Chance hast. Die Frage lautet nur, wie weit Du von diesem Anforderungsprofil abweichen darfst? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Prinzipiell solltest Du eine Ausbildung in einer ähnlichen Richtung, den passenden akademischen Grad oder zumindest etwas Berufserfahrung haben, falls diese erforderlich sind. Das heißt nicht, dass es nicht auch vier Jahre sein dürfen anstelle der geforderten fünf Jahre. Kleinere Abweichungen sind also kein Problem und in diesen Fällen kannst Du eine normale Bewerbung einsenden, diese optimal auf die Stellenausschreibung anpassen und auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hoffen.

Was, wenn Du überhaupt nicht ins Profil passt?

Sind die Abweichungen Deines Lebenslaufs vom Anforderungsprofil sehr groß, so kann es tatsächlich schwierig werden, den Job zu ergattern – je nachdem, wie viele andere Bewerber mit passenden Qualifikationen es gibt. Auch dann kann eine Bewerbung trotzdem sinnvoll sein, wenn Du richtig an die Sache herangehst. In diesem Fall behandelst Du sie wie eine Bewerbung bei einem Quereinstieg. Es gilt also klar zu betonen, dass Du zwar nicht alle Anforderungen erfüllst, aber warum Du den Job trotzdem willst und optimal dafür geeignet bist. Je größer also die Abweichungen sind, desto wichtiger wird es, Deine Bewerbung zu erklären und die richtigen Argumente zu finden. Zudem gilt es dann natürlich auf andere Weise zu punkten, um Dich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, die gegebenenfalls passendere Lebensläufe vorweisen kann.

Fachwissen ade: Was in der Bewerbung viel wichtiger ist

Bei Bewerbungsprozessen möchten viele Jobsuchende mit ihrem Fachwissen oder ähnlichen „Hard Skills“ punkten. Dabei sind diese heutzutage für die Entscheidung der Personaler gar nicht mehr so wichtig. Hier erfährst Du, worauf sie stattdessen achten.  

Wie kannst Du trotzdem überzeugen?

Die Soft Skills sind ein wichtiges Stichwort, wenn Du in einer Bewerbung überzeugen möchtest – unabhängig vom Anforderungsprofil. Viele Personaler achten heutzutage mehr auf die Soft Skills als auf die Hard Skills, sprich mit der richtigen Persönlichkeit kannst Du viele Jobs ergattern, selbst ohne passendes Anforderungsprofil. Motivation, Führungskompetenzen oder Kreativität sind dafür typische Beispiele, wobei die Art der Soft Skills, die gesucht wird, selbstverständlich von der Stelle abhängt. Überlege also, nach welcher Persönlichkeit das Unternehmen vermutlich sucht und präsentiere Dich in Deiner Bewerbung als perfekte Besetzung, zusätzlich zu den vorab genannten Tipps. Zudem kannst Du im Lebenslauf jene Stationen betonen, die ins Anforderungsprofil passen und zuletzt ist es wichtig, alle Deine Aussagen zu belegen. Arbeitszeugnisse, Weiterbildungen oder andere Nachweise sind dafür eine Möglichkeit und sie lassen Dich noch glaubwürdiger erscheinen. 

Apropos: Weiterbildungen & Co sind auch eine hervorragende Möglichkeit, um relativ kurzfristig eine passende Station in Deinen Lebenslauf aufzunehmen und dadurch die neue, gewünschte Richtung einzuschlagen. Überlege also, wie Du den Lebenslauf noch zeitnah ergänzen oder umgestalten kannst, damit er bestmöglich ins Profil passt. In diesem Zuge musst Du natürlich stets bei der Wahrheit bleiben.

Verbesserung der Redekunst: Wie verändere ich meine Körpersprache?

Ein guter Redner wird nicht über Nacht geboren. Es bedarf viel Training und eine ordentliche Portion Vertrauen in sich selbst. Dabei reicht es nicht, wenn ihr gute Reden schreibt oder eine gute Präsentation illustrieren könnt.  

Und wann ist die Bewerbung vergebliche Mühe?

Es gibt Jobs, in denen einige Ausgangsvoraussetzungen nicht verhandelbar sind. Das gilt bei geschützten Berufen wie Ärzten oder Juristen. Wer hier nicht die notwendige Ausbildung mitbringt, sollte von einer Bewerbung absehen. Auch ein Anforderungsprofil, das zu weit über Deinen bisherigen Erfahrungen sowie Qualifikationen liegt, verspricht keine Erfolgschancen bei einer Bewerbung. Angenommen also, Du bist Berufseinsteiger, so brauchst Du Dich auf keine Position mit Führungsverantwortung bewerben, die jahrelange Erfahrung voraussetzt. Es gilt, realistisch abzuwägen, wann Du eine echte Chance hast und wann eher nicht. Gegebenenfalls lohnt es sich dann, noch einige Jahre zu warten und sich erst später (initiativ) bei dem Unternehmen zu bewerben. Bist Du also zu vorsichtig, lässt Du Dir vielleicht einige Chancen entgehen. Bist Du zu dreist, verschwendest Du aber unnötige Zeit für Bewerbungen ohne Erfolgsaussichten und hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck. Ein Stück weit brauchst Du einfach Fingerspitzengefühl, um im Einzelfall zu entscheiden, auf welche Position Du eine echte Chance hast und wie Du die Personaler von Dir überzeugen kannst.

Du bist noch auf der Suche nach Vorlagen für deinen perfekten Lebenslauf?

Du wirst sehen: Mit der richtigen Vorlage sparst du Zeit und steigerst deine Erfolgschancen bei der Jobsuche.