Im sogenannten
"War for Talents" werben Unternehmen oftmals mit Zusatzleistungen um qualifizierte Berufseinsteiger. Diese Extras ergänzen das herkömmliche Gehalt. Laut der
JobTrends Studie 2017 vom
Staufenbiel Institut und Kienbaum, mit der die aktuelle Situation von Berufseinsteigern untersucht wurde und an der insgesamt 297 Unternehmen teilnahmen, bieten 91 Prozent der befragten Arbeitgeber
flexible Arbeitszeiten als Benefit an, 81 Prozent eine
betriebliche Altersvorsorge, 73 Prozent die Möglichkeit, im
Homeoffice zu arbeiten, 72 Prozent ein
Firmen-Smartphone und 71 Prozent einen sogenannten
erfolgsabhängigen Bonus. Darüber hinaus können Berufseinsteiger über einen
Essenszuschuss, ein
Jobticket oder andere Extraleistungen verhandeln.
Doch was machen Sie, wenn das Unternehmen Ihnen nicht von sich aus zusätzliche Leistungen anbietet? Wie setzen Sie Extrawünsche durch?
Regel 1 für Ihre Extrawünsche: Passen Sie den richtigen Verhandlungszeitpunkt ab
Zunächst einmal gilt es, den richtigen Moment zu finden, um die Forderung zu formulieren. So sollte das Thema nicht gleich zu Beginn des Bewerbungsgespräches von Ihnen angesprochen werden.
Üben Sie sich darum in Geduld. In der Regel kommt Ihr Gegenüber von alleine auf die Gehaltsfrage zu sprechen. Geschieht das nicht, es sind sich jedoch beide Seiten einig, dass sie miteinander arbeiten wollen, ergreifen Sie die Initiative und lenken Sie das Gespräch geschickt in die von Ihnen gewünschte Richtung. Achten Sie darauf,
keine konkrete Summe, sondern immer eine Gehaltsspanne zu nennen, die Ihnen einen Spielraum nach oben oder nach unten ermöglicht. Sie werden schnell feststellen: Leichter zu verhandeln als das Geld sind in der Regel
geldwerte Extras. Denn häufig sind diese für die Unternehmen – anders als ein herkömmliches Gehalt, das an Sie gezahlt wird – steuerfrei.
Und auch für Sie lohnt sich das Verhandeln um Zusatzleistungen. Denn mit diesen können Sie
einige hundert Euro mehr herausholen. Überlegen Sie sich im Vorfeld Ihrer Gehaltsverhandlung immer ganz genau, welche Extrawünsche für Sie interessant sind:
- Sparen bei den Fahrkosten: Fahren Sie regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, ist das Jobticket eine gute Wahl, mit der Sie viel Geld sparen können. Nutzen Sie häufig das Auto, lohnen sich für Sie zum Beispiel Tankbons.
- Zuschüsse zur Verpflegung: Jeder Arbeitnehmer muss im Laufe eines Arbeitstages essen. Essensbons, welche Sie in Restaurants einlösen können, schonen Ihren Geldbeutel und sind eine gute Zusatzleistung.
- Förderungen für Ihre Gesundheit: Ein Ausgleich zur Arbeit ist sowohl psychisch als auch physisch gut. Vielleicht sind für Sie Gesundheitskurse oder Zuschüsse zum Besuch eines Fitnessstudios denkbar. Machen Sie sich schlau, ob Ihr möglicher neuer Arbeitgeber möglicherweise sogar mit einem Studio zusammenarbeitet und Sie einen Anspruch auf reduzierte Mitgliedsbeiträge haben.
- Finanzierung von Weiterbildungen: Diese Option ist auch und gerade für Sie als Berufseinsteiger interessant. Schließlich stehen Sie noch ganz am Anfang Ihrer Karriere und das Erlernen neuer Skills bringt Sie beruflich weiter.
Regel 2: Bleiben Sie realistisch
Ganz wichtig: Stellen Sie
keine überzogenen Forderungen. Denn mit diesen hinterlassen Sie bei Ihrem Gegenüber einen faden Beigeschmack und Ihre Chance, eine Stelle zu erhalten, sinkt. Erkundigen Sie sich darum im Vorfeld genau, welche Leistungen in Ihrer Situation üblich sind. Berücksichtigen Sie, dass Sie gerade erst in das Berufsleben einsteigen. Ein großer Firmenwagen ist wahrscheinlich unrealistisch, wenn dieser in Ihrem Unternehmen höchstens den Geschäftsführern gewährt wird.
Um herauszufinden, welche Leistungen
angemessen und üblich sind, machen Sie sich bereits vor Ihrem Bewerbungsgespräch mit dem Unternehmen und den dortigen Gepflogenheiten vertraut. Abonnieren Sie Newsletter, verfolgen Sie die Postings in den Social-Media-Kanälen, die der Arbeitgeber nutzt und besuchen Sie regelmäßig die Internetseiten Ihres Wunschunternehmens, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Gibt es eine Mitarbeiterzeitschrift, lohnt sich auch ein Blick in diese.
Text: Daniela Lukaßen-Held
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