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Wer bis jetzt keine Lehrstelle gefunden hat, muss seine Ausbildungsplatzsuche nicht aufgeben. Es gibt genug offene Stellen und Möglichkeiten.
Aufgeben ist nicht nötig. Noch immer sind - Stand Ende August - weit über 100.000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilt. Zu spät ist es für Last-Minute-Bewerber also noch nicht. "Es ist sogar möglich, auch noch im November oder Dezember eine Ausbildung zu beginnen", sagt BA-Sprecher Paul Ebsen. Hier sind vier Tipps für Last-Minute-Bewerber: 1. Nachfragen: Wer eine Lehrstelle sucht, sollte auf die Arbeitsagenturen, Handels- und Handwerkskammern zugehen, rät Ebsen. Im August und im September veranstalten diese in vielen Städten auch Ausbildungsbörsen. Dort sind Firmen vertreten, die noch Bewerber suchen. Es lohne auch, sich in sozialen Netzwerken, bei Bekannten oder persönlich bei Betrieben zu erkundigen. 2. Hinterfragen: "Es ist ganz wichtig, dass man nicht auf seinem Wunschberuf beharrt", so Ebsen. Vielleicht kommt ein anderer Beruf infrage? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe, die zum Teil ähnliche Fähigkeiten und Talente fordern. Beispielsweise könnte sich eine Kauffrau im Einzelhandel auch als Industriekauffrau bewerben - oder ein Kfz-Mechatroniker als Fluggerätmechaniker. 3. Suche ausweiten: "Vielleicht klappt die Ausbildungsplatzsuche in einer anderen Stadt", sagt Ebsen. Dafür können Jugendliche finanzielle Unterstützung erhalten. Dazu beantragen sie eine Ausbildungsbeihilfe. Sie wird gewährt, wenn tägliches Pendeln zwischen der Ausbildungsstätte und Wohnung der Eltern unzumutbar ist. 4. Letzte Chance: Wer keinen Ausbildungsplatz findet, kann über eine sogenannte Einstiegsqualifizierung (EQ) den Weg in eine Lehre suchen. Das ist ein betriebliches Langzeitpraktikum von 6 bis 12 Monaten, das später auf die Ausbildung angerechnet werden kann. «Die werden ausschließlich über die Arbeitsagentur mit dem Betrieb vereinbart», informiert Ebsen. Liegt es zum Beispiel am Zeugnis, dass der Bewerber keine Lehrstelle findet, kann sich sein Berater für ihn bei einem Unternehmen einsetzen. Die BA übernimmt dann einen Teil der Ausbildungsvergütung. Danach entscheidet der Arbeitgeber: Hat sich der Bewerber bewährt, darf er bleiben. Service-Info: Unter der kostenfreien Hotline 0800/455 55 00 können Jugendliche einen Termin mit einem Berufsberater vor Ort vereinbaren.
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Veröffentlicht
25.08.2017