© Klaus Vedfelt / Getty Images
Die Angst vor Fehlern ist weit verbreitet. Doch wenn Du begreifst, dass in ihnen eher eine Chance steckt als ein Risiko, kannst Du erfolgreicher, glücklicher und gelassener werden.
Fehler sind menschlich, sagt man, und in diesem Sprichwort steckt jede Menge Wahrheit. Denn Fehler lassen sich niemals zu 100 Prozent vermeiden, sei es im Berufs- oder Privatleben. Was Du allerdings beeinflussen kannst, sind Deine Einstellung zu Fehlern und Dein Umgang mit ihnen, falls sie passiert sind. Denn was Du als Fehler bewertest und wie positiv oder negativ Du diesen betrachtest, liegt in Deinem eigenen Ermessen – und diese Grundhaltung nimmt einen großen Einfluss auf Deinen beruflichen Erfolg.
Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt, wann Du einen Fehler als solchen bezeichnest? Viele Menschen sprechen nämlich unreflektiert von „richtig“ und „falsch“, weil sie diese Denkweisen aus ihrer Kindheit übernehmen. Doch es gibt zwar eine einheitliche Begriffsdefinition, wonach ein Fehler eine irrtümliche Entscheidung ist oder eine Unrichtigkeit, die vom gewünschten Ergebnis abweicht. Wann dieser eingetreten ist, lässt sich allerdings nicht immer mit Sicherheit sagen. In einigen Situationen, beispielsweise bei einer Rechenaufgabe, lässt sich klar feststellen, dass das Ergebnis richtig oder falsch ist. Aber wie bewertest Du beispielsweise eine vergangene Entscheidung, durch die Du ein Jobangebot verloren hast – aber die Dich stattdessen zu einem anderen Job geführt hat? Dieses Beispiel macht deutlich, dass es beim Thema Fehler auch eine große Grauzone gibt und dass vor allem Deine eigene Interpretation der Geschehnisse darüber entscheidet, ob Du schlussendlich von einem Fehler sprichst oder nicht. Dich diesbezüglich selbst zu hinterfragen und in Zukunft achtsamer mit dem Wort umzugehen, kann daher bereits eine große Veränderung in Deinem Leben bewirken.
Ob eine Entscheidung ein Fehler war oder nicht, kannst Du meist erst im Nachhinein bewerten – und auch dann ergibt sich ein großer Spielraum, wie Du nun bereits weißt. Denn nicht jede Entscheidung führt zum gewünschten Ergebnis und könnte somit als Fehler gesehen werden. Manchmal hat diese Entwicklung aber einen großen Lerneffekt für Dich oder sie öffnet Dir ungeahnte Türen. Auch musst Du Dir selbst bewusst machen, dass Du damals, als Du die Entscheidung getroffen hast, von einem anderen Ergebnis ausgegangen bist. Du würdest also vielleicht in derselben Situation wieder dieselbe Entscheidung treffen, da sie schlichtweg vernünftig war, aber trotzdem nicht zum gewünschten Ziel geführt hat. Es macht deshalb keinen Sinn, Dich über Deine „Fehler“ zu ärgern, aber es ist wichtig, aus ihnen für die Zukunft zu lernen. Ein Fehler sei erst dann ein Fehler, wenn man ihn zweimal macht, lautet daher ein weiteres beliebtes Sprichwort. Denn beim zweiten Mal weißt Du es besser und kannst dadurch auch bessere Entscheidungen treffen. Wenn Du also aus Deinen Fehlern lernst, steckt darin immer ein positives Resultat und eine große Chance für die Zukunft. Das wissen auch viele erfolgreiche Persönlichkeiten wie Steve Jobs oder Larry Fink. Sie sind ebenfalls zu Beginn ihrer Karrieren erst einmal gescheitert, haben also Fehler begangen, bevor sie ihre großen Erfolge erzielen konnten. Was also erfolgreiche von weniger erfolgreichen Personen unterscheidet, ist ihr Umgang mit Fehlern.
An dieser Stelle weißt Du also bereits, dass eine negative Grundeinstellung zu Fehlern schlecht ist und dass sie sich im Nachhinein als Chance herausstellen können. Aber wie kannst Du sie aktiv in etwas Positives verwandeln – wie eben Steve Jobs & Co? Resilienz ist hierbei ein wichtiges Stichwort. Wenn in einer Sache nicht das gewünschte Ergebnis eintritt, solltest Du Dich demnach nicht ärgern oder in Reue verlieren. Stattdessen helfen Dir folgende Schritte:
Resilienz bedeutet also, Dich von Fehlern nicht einschüchtern zu lassen, sondern analytisch an die Sache heranzutreten, neuen Mut zu schöpfen und Deine Strategie so lange zu optimieren, bis Du Dein Ziel erreicht hast. Genau darin liegt die große Chance in allen Fehlern, seien sie beruflich oder privat, und dann waren sie im Nachhinein betrachtet oft eine wertvolle Lektion, die Dir im Leben noch viele Vorteile bringt. Jeder Mensch sollte daher eine eigene, gesunde Fehlerkultur entwickeln, wie man so schön sagt – dann verliert das Wort an Schrecken und Du kannst es vielleicht schon bald ganz aus Deinem Wortschatz streichen.
Veröffentlicht
10.06.2024
Author:in
Mirijam Merkoffer