Viele Beige Umschläge auf Blau farbigen Hintergrund © Javier Zayas Photography / Getty Images

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So implementierst Du die 4D-Regel in Deinem E-Mail-Management

Es ist Montagmorgen. Du öffnest Deinen Computer, startest Dein E-Mail-Programm und – Hunderte von Nachrichten erwarten Dich. Einige sind wichtig, andere weniger, und einige könnten genauso gut Spam sein. Bevor der erste Kaffee überhaupt seine Wirkung zeigt, fühlt es sich an, als ob der Tag schon verloren wäre. Kennst Du das Gefühl? Mit der richtigen Strategie kannst Du dieses Chaos zähmen. Die Lösung heißt: Die 4D-Regel.


Der Posteingang quillt wieder über, und Du fühlst Dich von unzähligen E-Mails erdrückt? Willkommen im Club! Doch keine Panik. Wir haben den heißen Tipp, mit dem Du Dein E-Mail-Chaos in den Griff bekommst: die 4D-Regel. Klingt fancy? Ist es auch!

1. DELETE (Löschen):

Öffnest Du eine E-Mail und Deine Augenbrauen ziehen sich zusammen, weil Du nicht verstehst, warum diese Nachricht in Deinem Posteingang gelandet ist? Das ist das erste Anzeichen dafür, dass diese E-Mail vielleicht irrelevant für Dich ist.

Bevor Du nun aber voreilig auf das Lösch-Symbol klickst, solltest Du einen Moment innehalten. Frag Dich: Brauche ich diese Information wirklich? Hat diese Nachricht irgendeinen Mehrwert für mich oder meine Arbeit? Oftmals werden wir mit Newslettern, Werbemails und anderen „Informationen“ überhäuft, die wir weder bestellt noch gewollt haben.

Hier ein kleiner Tipp: Wenn Du feststellst, dass Du regelmäßig E-Mails von einem bestimmten Absender löschst, ohne sie zu lesen, dann ist es vielleicht an der Zeit, Dich von diesem Newsletter abzumelden oder den Absender zu blockieren.

 

2. DO (Erledigen):

Klingelt es in Deinem Postfach und Du erblickst eine E-Mail, die mit einem kurzen Blick zu erledigen ist? Da gibt es nur eine Regel: Mach es jetzt! Vielleicht denkst Du: „Ach, das kann ich später machen.“ Aber seien wir mal ehrlich: „Später“ kann sich schnell zu einem Berg an kleinen Aufgaben summieren, der immer größer wird.

Nimm Dir die Zwei-Minuten-Regel zu Herzen. Stell Dir vor, Du hättest eine Sanduhr neben Deinem Computer. Jedes Mal, wenn Du eine E-Mail öffnest, drehst Du die Sanduhr um. Bevor die Zeit abgelaufen ist, sollte diese E-Mail erledigt sein. Klingt nach Druck? In Wirklichkeit ist es eine Befreiung.

Wenn Du sofort handelst:

  • Vermeidest Du Prokrastination. Wer kennt es nicht? Das ständige Verschieben kleiner Aufgaben. Doch mit der Zwei-Minuten-Regel wird Aufschieben nicht mehr zur Option.

  • Behältst Du den Überblick. Schnelles Handeln verhindert, dass sich Ungelesenes und Unbeantwortetes in Deinem Posteingang staut.

  • Sparst Du Zeit und Energie. Jedes Mal, wenn Du eine E-Mail erneut öffnen musst, verbrauchst Du mentale Energie und Zeit. Warum also nicht gleich beim ersten Mal erledigen?

Vergiss nicht: Jede E-Mail, die Du jetzt erledigst, ist eine E-Mail weniger, die später Deine Aufmerksamkeit fordert.

Asiatischer Mann, der aus dem Kreis springt Interessantes architektonisches Element © MR.Cole_Photographer / Getty Images
Ständiger Druck, endlose To-Do-Listen und das Gefühl, nie genug zu sein – klingt bekannt? 

3. DELEGATE (Weiterleiten):

Es gibt diese E-Mails, bei denen Du, während Du sie liest, bereits ahnst, dass Du vielleicht nicht der Richtige für diese Aufgabe bist. Oder vielleicht hast Du schon zu viele Aufgaben auf Deinem Teller und weißt, dass ein anderes Teammitglied diese spezielle E-Mail schneller oder effektiver bearbeiten könnte. Was tun? Einfach weiterleiten!

Delegieren ist nicht nur eine Kunst, sondern auch ein Zeichen von Intelligenz und effektiver Teamarbeit. Hier einige Tipps, wie Du das E-Mail-Ballspiel meisterst:

  • Erkenne Deine Grenzen: Es ist okay zuzugeben, dass Du nicht alles weißt oder nicht immer die beste Person für eine bestimmte Aufgabe bist. Selbstbewusstsein zeigt sich darin, zu wissen, wann man Unterstützung braucht.

  • Kenne Dein Team: Wenn Du weißt, welche Stärken und Kompetenzen Deine Kollegen haben, kannst Du E-Mails effizienter weiterleiten. Dadurch sorgst Du dafür, dass die richtige Person die richtige Aufgabe erhält.

  • Kommunikation ist der Schlüssel: Beim Weiterleiten einer E-Mail solltest Du eine kurze Notiz hinzufügen, warum Du die Nachricht weiterleitest und was Du vom Empfänger erwartest. Dies stellt sicher, dass die Dinge reibungslos ablaufen.

  • Bleib im Loop: Nur weil Du eine E-Mail weitergeleitet hast, bedeutet das nicht, dass Du sie komplett vergessen solltest. Es ist immer gut, auf dem Laufenden zu bleiben, besonders wenn es sich um wichtige Themen handelt.

Abschließend: Delegieren bedeutet nicht, sich vor Verantwortung zu drücken. Es bedeutet, klug zu arbeiten und sicherzustellen, dass Aufgaben von denjenigen bearbeitet werden, die am besten dafür geeignet sind.

4. DEFER (Verschieben):

Das Leben ist kein Sprint, es ist ein Marathon. Gleiches gilt für Deine E-Mails. Nicht jede Nachricht kann oder sollte sofort beantwortet werden. Manchmal beinhaltet eine E-Mail komplexe Informationen oder Aufgaben, die mehr Zeit und Überlegung erfordern. Das ist okay. Es ist besser, sich die notwendige Zeit zu nehmen, als voreilig und unausgereift zu antworten.

Wenn Du Dich in solch einer Situation wiederfindest, befolge diese Schritte:

  • Priorisiere: Bevor Du eine E-Mail verschiebst, frage Dich, wie dringend diese Aufgabe ist. Muss sie heute erledigt werden oder kann sie bis nächste Woche warten? Dies hilft Dir, Deine To-Do-Liste effektiv zu gestalten.

  • Setze klare Erinnerungen: Moderne E-Mail-Programme haben Erinnerungsfunktionen, die Dir helfen, den Überblick zu behalten. Setze eine Erinnerung für die E-Mail, sodass sie zu einem späteren, passenden Zeitpunkt wieder in Deinem Posteingang auftaucht.

  • Nutze Deinen Kalender: Wenn es sich um eine größere Aufgabe handelt, blockiere einen Zeitraum in Deinem Kalender, um sie zu bearbeiten. So stellst Du sicher, dass Du den nötigen Fokus und die nötige Zeit hast, um die Aufgabe ordnungsgemäß zu erledigen.

  • Sei diszipliniert: Es ist verlockend, Aufgaben ständig zu verschieben, besonders wenn sie komplex oder zeitaufwendig sind. Aber denk daran: Eine ständige Verschiebung führt nur zu einem überladenen Posteingang und steigendem Stress.

  • Kommuniziere: Wenn jemand auf Deine Antwort wartet, teile ihm mit, dass Du die E-Mail erhalten hast und an einer Antwort arbeitest. Ein kurzes „Ich habe Deine E-Mail erhalten und werde mich baldmöglichst darum kümmern“ kann Wunder wirken.

Zum Schluss: Das Verschieben von E-Mails ist nicht das gleiche wie das Ignorieren von E-Mails. Es geht darum, sich selbst die bestmögliche Chance zu geben, qualitativ hochwertige Antworten und Ergebnisse zu liefern. Respektiere Deine Zeit und die der anderen – und nutze das "DEFER"-Prinzip weise!

Wachsender gelber Diagrammbalken mit Pfeilzeichen im Hintergrund © marchmeena29 / Getty Images
Statt einer Flut von Produktivitäts-Apps oder komplexen Zeitmanagement-Methoden, könnte die Antwort in einem ungewöhnlichen, aber denkwürdigen Ratschlag liegen: 

 

Veröffentlicht
15.09.2023