© Westend61 / Getty Images

© Westend61 / Getty Images

Jobwechsel: Wieso er uns so schwerfallen kann

Viele Menschen arbeiten in einem Job, der ihnen keine Freude bereitet. Dennoch klammern sie sich an ihm fest. Wieso das so ist und wie man mit der Angst beim Jobwechsel umgeht, ist leichter zu erklären als man zunächst denkt.


Die Frage, ob man in seinem Job bleiben würde, wenn man morgen mehrere Millionen Euro gewinnen würde, hat sich jeder schon einmal gestellt. Wenn man diese Frage bejahen kann, kann man sich sichern sein, dass man einen Beruf gefunden hat, der einen wirklich erfüllt, wie die Coachin und Profi-Trainerin Patrizia Patz onpulson.de mitteilt.

Wieso gelingt der Wechsel nicht?

Viele Menschen suchen vergeblich mithilfe von Coaching, Persönlichkeitstests oder in Büchern etwas, was sie erfüllt. Eventuell findet man so sogar wirklich heraus, wo die eigenen Stärken sind und woran man arbeiten möchte. Und dennoch gelingt es den häufig nicht, sich von seinem Job zu lösen.

Fehlendes Bewusstsein

Wie eingangs erwähnt, stellt es einen schon vor eine gewaltige Herausforderung überhaupt herauszufinden, wozu man sich berufen fühlt. Das kann darauf zurückzuführen sein, dass bereits in unserer Schulzeit kein Fokus auf Individualität gelegt wurde, da jeder das gleiche tun muss und das einzelne Potenzial und Fähigkeiten wenig Anklang finden. Ebenso kann der elterliche Einfluss entscheidend gewesen sein, da häufig das Paradigma vermittelt wird, einen möglichst sicheren Karriereweg einschlagen zu müssen. Vor allem der Fokus auf eine erfolgreiche Karriere hindert viele Menschen daran, ihren individuellen Stärken und Talenten nachzugehen, weil diese eher in schlechter honorierten Branchen Anwendung finden könnten. All dies ebnet den Weg für eine Berufsleben in dem man kaum die Rente abwarten kann.

Die eigenen Gedanken

Ein großer Teil unserer Ängste und Sorgen geht von uns selbst aus. Häufig wird der Nichtwechsel auf externe Faktoren, wie die Familiensituation, vermeintlich unsichere Branchen, fehlende staatliche Absicherung etc. abgeschoben. Dabei sind all dies nur Barrieren, die wir uns selbst im Kopf aufstellen. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. Gedanken wie „Das machen schon so viele andere“, „Das ist brotlose Kunst“ oder „Den Abschluss schaffe ich eh nicht“ darf einem nicht im Wege stehen.

Sicherheitsgefühle

Heutzutage ist vieles sicherer und geregelter als früher. Dies erfahren wir schon seit klein auf. Wir sind also an ein gesichertes Leben gewöhnt und setzen uns deswegen nur ungern mit etwas Neuem, Unbekanntem auseinander. Der sichere Job mit gutem Gehalt, Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung gehen mit bestem Beispiel voran. Durch viele Sicherheiten gelingt es uns immer seltener, aus der Komfortzone herauszutreten, da die Angst vor dem Unbekanntem und einer fehlenden Sicherheit zu groß ist.

Die Angst

Angst ist ein wichtiges Gefühl für uns. Viele Menschen stellen sich ihren Ängsten allerdings nicht oder haben Angst davor, Angst zu haben. Somit werden keine neuen Herausforderungen angegangen, weil man sich bereits vorab pessimistische Szenarien ausmalt. Die Sorge vor der Ungewissheit verleitet schnell dazu, alles kontrollieren zu wollen, wodurch man noch seltener aus seiner Komfortzone ausbricht.

Junge Frau mit Pflanze in der Hand schüttelt Hand von einem Mann. © Hero Images / Getty Images
Jobwechsel – ja oder nein? Vor dieser Frage wirst Du in Deinem Berufsleben vermutlich mehrmals stehen. Um diese zu beantworten, solltest Du verschiedene Faktoren berücksichtigen. Hier erfährst Du, welche das sind.  

Der richtige Umgang mit der Angst

Wir merken, dass unsere Sehnsüchte und Ängste meist im Clinch miteinander stehen. Solange diese Barrieren in unserem Kopf existieren, fällt es uns schwer, neue Wege einzuschlagen.

Sehnsucht als Antrieb

Unzufriedenheit im Beruf oder in einer anderen Situation muss einen nicht betäuben. Man kann diese Energie ebenso in Tatendrang umwandeln. Allerdings ist eines gewiss: sich selbst in eine Opferrolle zu begeben hat noch niemanden weitergebracht.

Neue Wege bedeuten nicht Unsicherheit

Man sollte sich vor Augen führen, dass es viele andere Menschen gibt, die den Weg gehen, den man anstrebt. Und auch diese Menschen haben es geschafft und können ein sicheres Leben führen. Es empfiehlt sich, schrittweise neue Risiken einzugehen, da es uns dabei hilft, mit Unbekanntem besser umgehen zu können.

Angst als etwas Positives wahrnehmen

Achtsamkeit, Vorsicht und Spontanität sind Eigenschaften, die Angst in uns hervorbringen kann. All dies sind gute Qualitäten, die wir nur hinter Angst verstecken, jedoch akzeptieren müssen.

Veröffentlicht
25.11.2021