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Zwar sind heutzutage viele Unternehmen händeringend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Trotzdem ist nicht jedes Jobangebot seriös. Leider gibt es in der Branche auch einige „schwarze Schafe“ – so erkennst Du sie.
Im Zuge des Fachkräftemangels ist es normal geworden, dass Unternehmen auf Active Sourcing setzen und Dich somit direkt oder über einen Headhunter mit Jobangeboten kontaktieren. Allerdings ist nicht jedes von ihnen seriös, was auch für so manche Stellenausschreibung gilt, die Du beispielsweise auf Jobportalen findest. Deshalb ist es wichtig, vor einer Bewerbung beziehungsweise einem Vorstellungsgespräch eine kurze Recherche anzustellen und auf folgende Warnzeichen zu achten:
Ein erster sinnvoller Schritt, wenn Du mit einem Jobangebot kontaktiert wirst, besteht darin, über die betreffende Person zu recherchieren. Suche beispielsweise nach Profil in sozialen oder beruflichen Netzwerken, nach der Homepage des Unternehmens beziehungsweise der Agentur und anderen brauchbaren Informationen, die einen seriösen Eindruck erwecken. Wirst Du hingegen nicht fündig oder die Informationen rufen in Dir ein mulmiges Bauchgefühl hervor, so ist Vorsicht angebracht.
Ein seriöser Bewerbungsprozess kostet Dich kein Geld. Wann immer Du also Geld bezahlen sollst, beispielsweise für den Erwerb einer Lizenz, für eine Schulung vorab, für angebliche Arbeitsmaterialien wie einen Laptop, für den Anruf über eine kostenpflichtige Hotline, für den Headhunter selbst oder für andere Dinge, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Job-Scamming.
Vielleicht hast Du nur Glück und Dir wird tatsächlich Dein Traumjob angeboten. Wenn das Jobangebot aber beinahe zu perfekt klingt, ist in jedem Fall eine gesunde Skepsis angebracht. Denn vor allem unseriöse Jobangebote erscheinen oft auf den ersten Blick besonders attraktiv, beispielsweise ihre Bezahlung oder Arbeitszeiten betreffend. Klar, schließlich muss der angebliche Arbeitgeber diese Bedingungen nicht tatsächlich bieten, da es sich um kein echtes Jobangebot handelt. In solchen Fällen lohnen sich also kritische Rückfragen und umso sorgfältigere Recherchen.
Heutzutage gibt es zwar viele seriöse Jobs im Homeoffice. Leider gibt es aber auch zahlreiche Geschäftsmodelle, die mit der Arbeit zuhause locken und unseriöse Tätigkeiten umfassen. Häufig handelt es sich um ein sogenanntes Schneeballsystem, sprich Du sollst auf Provisionsbasis Produkte verkaufen oder andere Personen für ein Geschäftsmodell anwerben. Auch der Weiterversand oder -verkauf von Waren ist oft unseriös, sprich es handelt sich zum Beispiel um gestohlene Produkte und Du erhältst nicht nur kein Geld für Deine Arbeit, sondern machst Dich unter Umständen sogar strafbar. Wann immer es sich nicht um einen klassischen Arbeitsvertrag bei einem seriösen Unternehmen handelt, sollten also Deine Alarmglocken läuten.
Genau aus diesem Grund nutzen viele Betrüger mittlerweile die Namen bekannter Unternehmen, um Dich zu locken und Dein Vertrauen zu gewinnen. Es ist zwar nicht unüblich, dass auch namhafte Unternehmen ihr Recruiting auslagern und Du somit über Headhunter oder Agenturen angeworben wirst. Spätestens beim Vorstellungsgespräch sollte aber ein direkter Kontakt zum Unternehmen bestehen, Du solltest Deinen zukünftigen Arbeitsplatz besichtigen können und einen Ansprechpartner im Betrieb haben. Ist dies nicht der Fall, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein unseriöses Angebot, das nicht von dem betreffenden Unternehmen in Auftrag gegeben wurde und beispielsweise dem Phishing dient.
Dass Du im Bewerbungsprozess nach grundlegenden Informationen wie Deinen Berufserfahrungen oder Gehaltsvorstellungen gefragt wirst, ist vollkommen normal. Nicht normal ist allerdings, wenn Du zu viele oder zu private Informationen preisgeben sollst. Dabei kann es sich zum Beispiel um Deine Ausweisnummer oder um Deine Bankdaten handeln. Dann ist die Gefahr von Betrug oder einem Identitätsdiebstahl groß, weshalb Du solche sensiblen Informationen niemals preisgeben darfst.
Wenn ein Recruiter oder Headhunter Dich mit einem Jobangebot kontaktiert, kann es sich um eine attraktive Chance handeln. Jedoch ist Vorsicht geboten, um Dich vor unseriösen Angeboten zu schützen. Eine kurze Recherche sowie eine gesunde Skepsis reichen oftmals aus, um Warnzeichen für unseriöse Jobangebote zu erkennen. Indem Du also die genannten Tipps befolgst und auf Dein Bauchgefühl hörst, kannst Du echte Karrierechancen ab sofort zuverlässiger erkennen und nutzen.
Veröffentlicht
17.07.2023