Jobhopping muss bei der Bewerbiung um eine neue Stelle kein Nachteilsein

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Und weiter geht's: Was Jobhopper bei der Bewerbung beachten müssen

Häufige Jobwechsel sind heute keine Seltenheit mehr und auch nicht automatisch schlecht. Damit das Jobhopping nicht zum Stolperstein im Bewerbungsverfahren wird, solltest Du aber trotzdem einige Regeln beachten.


Eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren, um dann bis zur Rente in einem Unternehmen zu arbeiten – diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Heutzutage sind häufige Jobwechsel keine Seltenheit mehr. Denn befristete Arbeitsverträge, die Suche nach neuen Herausforderungen und der Fachkräftemangel bedingen, dass Beschäftigte Umfragen zufolge alle vier Jahre ihren Arbeitgeber wechseln. Eigentlich ist das, was man unter dem Begriff Jobhopping zusammenfasst – gemeint sind häufige Stellenwechsel – also nichts Ungewöhnliches. Und dennoch haben die Jobhopper oder Jobnomaden, wie sie auch bezeichnet werden, häufig das Nachsehen im Bewerbungsverfahren. Denn etliche Personaler sehen es gar nicht gerne, wenn Bewerber oft ihren Arbeitgeber gewechselt haben.

Die Liste der Vorurteile ist lang:

  • Jobhopper wissen nicht, was sie wollen.
  • Wer häufig die Stelle wechselt, ist nicht loyal.
  • Jobnomaden suchen sich immer neue Arbeitgeber, weil sie sich nicht unterordnen können und Probleme mit Hierarchien haben.
  • Und vieles mehr.

Dabei profitieren Arbeitgeber von den beruflichen Neuorientierungen ihrer Beschäftigten. Denn Menschen, die bereits für unterschiedliche Unternehmen tätig waren, zeigen, dass sie sich schnell in neue Teams einfügen können, dass sie sich in kurzer Zeit mit ständig unterschiedlichen Arbeitsabläufen und Themenfeldern vertraut machen können, dass sie flexibel sind und anpassungsfähig. Doch auch, wenn das alles logisch klingt, ist es wichtig, dass Du Deinen Mehrwert im Bewerbungsverfahren hervorhebst, um einem möglichen neuen Arbeitgeber seine Sorgen zu nehmen und zu zeigen, dass Du der richtige Kandidat bist.

Häufiges Jobhopping muss erklärbar sein

Wichtig ist es, dass Deine Jobwechsel alle in irgendeiner Form erklärbar sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn erkennbar wird, dass Du Dein Aufgabenfeld durch die Tätigkeit für einen neuen Arbeitgeber immer weiter ausbauen konntest und dass Du immer mehr Verantwortung übernehmen durftest. Erkennen Personaler keinen Sinn hinter Deinem Jobhopping, wird es schwieriger. Lege in Deiner Bewerbung daher Wert auf einen roten Faden. Führe die unterschiedlichen beruflichen Stationen hintereinander auf und ergänze Deine Angaben mit einigen Stichpunkten, damit deutlich wird, welche Aufgaben Du jeweils übernommen hast. Ideal ist es, wenn so klar erkennbar wird, dass Dein Tätigkeitsfeld mit jeder Stelle umfangreicher geworden ist. Ein weiteres Plus, das Du Deiner Bewerbung unbedingt hinzufügen solltest, sind gute Arbeitszeugnisse. Denn, wenn Du trotz zahlreicher beruflicher Änderungen immer gute Bewertungen bekommen hast, spricht das für Dich. Poche also grundsätzlich auf Dein Recht, ein wohlwollendes Zeugnis von Deinem Arbeitgeber zu bekommen. Haben Deine Jobwechsel wirtschaftliche Gründe, etwa weil ein Unternehmen Stellen wegrationalisieren musste, erwähne dies ebenfalls in Deiner Bewerbung. Ganz wichtig: Beachten, dass Du immer bei der Wahrheit bleibst. Kehrst Du einige Stationen unter den Tisch, ist die Gefahr groß, dass Personaler misstrauisch werden. Denn Lücken machen sich im Lebenslauf meist nicht gut. Gleiches gilt, wenn Du Gründe für einen Stellenwechsel erfindest. Im schlimmsten Fall kann Dich dies sogar im Nachhinein den Job kosten.

Gut strukturiert ist halb gewonnen

Nicht nur inhaltlich, auch formell ist es notwendig, dass Deine Bewerbungsunterlagen einen roten Faden aufweisen. Investiere daher Zeit in das Layout. Arbeiten mit Fettungen, um Deinem Lebenslauf eine Struktur zu geben. Hebe besonders aussagekräftige und namhafte berufliche Stationen kenntlich hervor, damit sie dem Personaler unmittelbar ins Auge springen. Wäge zudem immer ab, wann ein Job erwähnenswert ist und wann nicht. Bist Du nur einige Wochen für einen Arbeitgeber tätig gewesen, sollte diese Station keinen großen Raum in Deinen Unterlagen einnehmen. Doch Achtung: Sei gewappnet, falls Du im Vorstellungsgespräch konkret auf das Thema angesprochen wirst. Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du Deinen bisherigen Karriereweg vollständig und nachvollziehbar beschreibst.

Mit dem Anschreiben punkten

Aufgrund Deiner Berufswechsel habst Du sicherlich viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. Stelle im Anschreiben den Mehrwert, den Du einem Arbeitgeber bietest, in den Mittelpunkt. Mache deutlich, inwiefern ein Unternehmen von Deinen Joberfahrungen profitiert. Erkläre außerdem, warum Du Dich nun für die entsprechende Stelle interessierst und welche Erwartungen Du an diese knüpfst. Kann der Arbeitgeber diese erfüllen, wird ihn das beruhigen. Schließlich sind so die Voraussetzungen gegeben, dass Du Dich länger an ihn bindest und dass Dein Jobhopping mit der neuen Stelle ein Ende hat.

Wie Du den neuen Job meisterst

Der Start in einen neuen Job ist oft holprig – man kennt das Team nicht, tut sich vielleicht schwer den Humor des Teams zu verstehen und ist mit den internen Arbeitsabläufen noch nicht vertraut. In diesem Artikel gibt XING Insiderin Stefanie Saß wertvolle Tipps, die Dir dabei helfen sollen, Fuß in Deinem neuen Job zu fassen.

 


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Veröffentlicht
23.03.2021