Instagram Profil Bewerbung © Luis Alvarez / Getty Images

© Luis Alvarez / Getty Images

Instagram-Profil: Chance oder Fallstrick für Bewerber?

Das Internet hat Bewerbungen in vielerlei Hinsicht einfacher gemacht – birgt aber auch neue Fallstricke, vor allem bei Social Media. Hier findest Du die besten Tipps und Tricks, wie Du Dein Instagram-Profil als Bewerber für Dich nutzen kannst.


Die Zahlen sind beeindruckend: Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit nutzen die Plattform Instagram. Rund 500 Millionen davon sind jeden Tag aktiv. Auch in Deutschland haben mittlerweile über 21 Millionen Menschen mindestens ein Instagram-Profil (Quelle: Futurebiz). Vor allem die jüngeren Generationen Y und Z gehören zu diesen Nutzern – jene Generationen also, die für Arbeitgeber von besonderer Relevanz sind. Wenig verwunderlich ist daher, dass der Trend auch von Personalern nicht unbemerkt bleibt und viele von ihnen das Instagram-Profil im Bewerberauswahlprozess berücksichtigen. Das bedeutet: Inhalte, die als negativ bewertet werden, können deine Jobchancen mindern. Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich, nämlich deine Chancen auf eine Jobzusage zu erhöhen, indem Du Dein Instagram-Profil „richtig“ einsetzt. 

Zwei Drittel der Personaler checken Social Media

Bereits im Jahr 2018 gaben im Rahmen einer Umfrage rund zwei Drittel der Personaler an, sich auch online über Bewerber zu informieren und dabei Social Media wie Instagram-Profile zu berücksichtigen – Tendenz steigend (Quelle: Bitkom). Rund 63 Prozent der Unternehmen recherchieren demnach bewusst, ob ein Bewerber über Profile in sozialen Netzwerken verfügt und mit welchen Inhalten. Jeder vierte Recruiter hat sogar bereits Bewerber nur aufgrund solcher Inhalte abgelehnt. Zwar stehen bei diesen Recherchen die beruflichen Netzwerke wie XING im Vordergrund, allerdings werden auch privat genutzte Profile auf Facebook, Twitter oder eben Instagram berücksichtigt und hier ist die Tendenz ebenfalls steigend. Gleichzeitig bestätigen die Personaler, dass sich aus einem Instagram-Profil nicht nur Nachteile ergeben können, sondern auch Vorteile, sofern Du Dich darin gut präsentierst. Aber was bedeutet das in der Praxis?

So kannst Du Instagram zu Deinem Vorteil nutzen

Wenn Du bereits ein Instagram-Profil hast, gibt es also keinen Grund, dieses Deinen Bewerbungschancen zuliebe zu löschen. Im Gegenteil: Solltest Du noch keines haben, könntest Du darüber nachdenken, extra eines zu eröffnen. Auch ein zweites Profil, speziell für die Bewerbung, kann sinnvoll sein. In jedem Fall kannst und solltest Du das Instagram-Profil auf die Bewerbungsphase zuschneiden. So kannst Du zeigen, was Dich als Bewerber aus- und besonders macht. Vor allem in kreativen Branchen, dient es als Dein Portfolio. Aber auch in anderen Branchen kann es Dir Vorteile bringen, indem es Deine Persönlichkeit widerspiegelt oder Dich von anderen Bewerbern abhebt. Manchmal kannst Du sogar direkt über Instagram Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufnehmen – oder wirst über Dein Profil gefunden und erhältst ein konkretes Jobangebot. Die Möglichkeiten, inwiefern sich Dein Instagram-Profil vorteilig auf Deine Karriere auswirken kann, sind also vielfältig. Mit folgenden Tipps holst Du das Meiste heraus:

  • Richte das Profil (auch) auf die Bewerbung aus.
  • Gib einen Überblick in der Profilbeschreibung (Alter, Qualifikationen, etc.)
  • Zeig konkrete Arbeitsproben, wenn vorhanden.
  • Lass Deine Persönlichkeit durchscheinen.
  • Heb Dich von der Konkurrenz ab, beispielsweise durch ehrenamtliches Engagement.

In einigen Branchen kann auch die Anzahl Deiner Follower entscheidend sein, beispielsweise bei einem Job als Social-Media-Manager. Doch in vielen Fällen ist es eher die Qualität der Inhalte, die darüber entscheidet, inwiefern das Instagram-Profil Deine Jobchancen erhöhen kann – oder eben nicht. 

Achtung: Das gilt es auf Instagram & Co zu vermeiden

Denn durch falsche Inhalte kann genau das Gegenteil eintreten, wie Du nun bereits weißt. Es ist daher mindestens ebenso wichtig, gewisse „No-Gos“ zu berücksichtigen, um Deine Jobchancen durch Instagram & Co nicht zu mindern. Sollte sich Dein Profil nicht für die Augen der Personaler eignen, ist es daher sinnvoll, dieses in ein privates Konto umzuwandeln. Negativ aufgefasst werden zum Beispiel 

  • unprofessionelle Inhalte wie freizügige Fotos oder Partybilder mit (viel) Alkohol,
  • Lästereien über den früheren beziehungsweise aktuellen Arbeitgeber,
  • Arbeitsproben von schlechter Qualität,
  • zweifelhafte politische Statements oder
  • eine unsympathische Ausstrahlung wie eine arrogante Selbstinszenierung.

Auch diese sind nur einige von vielen Beispielen. Aber du siehst: Was auf Deinem Instagram-Profil förderlich ist und was nicht, erschließt sich mit etwas gesundem Menschenverstand relativ einfach.

Fazit

Wenn es um Dein Instagram-Profil in Bewerbungsprozessen geht, ist es also wichtig, Dich in die Perspektive des Personalers zu versetzen. Zudem solltest Du Dich fragen, was Dich auszeichnet und zur perfekten Besetzung für die jeweilige Stelle macht. Wenn Du es schaffst, das durch Dein Profil auf Instagram widerzuspiegeln und einen „positiven“ Einblick in Dein Leben beziehungsweise Deine Arbeit zu geben, kann es zum entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz werden – vor allem in der Kreativbranche. Solltest Du Dir hingegen unsicher sein, kannst Du auch ohne Instagram bei Personalern punkten, sofern Du die genannten „No-Gos“ vermeidest.

Veröffentlicht
18.02.2021