Gehalt Gehaltsverhandlung © MangoStar_Studio / Getty Images

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So verhandeln Sie Ihr Gehalt erfolgreich neu

Sie sind bereits seit einigen Jahren in demselben Unternehmen tätig und verdienen immer noch Ihr Einstiegsgehalt? Dann wird es Zeit, dass Sie Ihr Gehalt nachverhandeln. Damit das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten erfolgreich verläuft, gilt es, einige Gebote zu beachten.


Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Sie wollen Ihren Chef überzeugen, dass Sie mehr wert sind als das Geld, dass er Ihnen jeden Monat überweist? Um Ihre eigene Leistung belegen zu können, beginnen Sie am besten frühzeitig, ein Erfolgstagebuch anzulegen. Hier notieren Sie all jene Argumente, die Ihren hohen Wert für das Unternehmen belegen, wie zum Beispiel:

  • Ihr Aufgabenbereich hat sich in der Vergangenheit erweitert
  • Sie tragen inzwischen deutlich mehr (Personal-)Verantwortung
  • Sie haben mehrere Projekte erfolgreich abgeschlossen

Ideal ist außerdem, wenn Sie Ihre Behauptungen mit Zahlen belegen können. Haben Sie dem Unternehmen zu neuen Kunden verholfen? Konnte der Betrieb seinen Umsatz dank Ihnen deutlich steigern? Hat Ihr Chef mit Ihrer Hilfe Kosten gespart oder Gewinne eingefahren? Und auch ein Blick in die Zukunft ist empfehlenswert. Präsentieren Sie Ihrem Chef doch mal, welche Ziele Sie sich für das kommende Jahr beruflich gesteckt haben. Haben Sie sich zum Beispiel zu einer Fortbildung angemeldet, von der das Unternehmen profitieren kann? Haben Sie Einfälle für neue Projekte oder Ideen, wie sich interne Abläufe in Zukunft optimieren lassen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um all dies zu präsentieren.

Zeigen Sie Initiative

Sobald Sie sich ausreichend auf die Gehaltsverhandlung vorbereitet haben, zögern Sie nicht, um einen Termin zu bitten. Denn von allein wird Ihr Vorgesetzter kaum das Gespräch suchen. Außerdem zeugt es von Selbstbewusstsein, wenn Sie von sich aus aktiv werden. Halten Sie sich dabei immer vor Augen: Es ist vollkommen legitim, um ein höheres Gehalt zu bitten.

Finden Sie den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch

Viele Firmen informieren ihre Mitarbeiter mindestens einmal jährlich über die Unternehmensentwicklung der vergangenen Monate. Ist das Ergebnis positiv, dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um das Gespräch zu suchen – Ihr Chef wird nämlich kaum über ein eventuell fehlendes Budget jammern können. Entscheidend für den Erfolg des Gespräches ist außerdem, dass Sie Ihren Vorgesetzten auf dem richtigen Fuß erwischen. Sowohl Firmenfeste als auch die kurze Begegnung auf dem Büroflur sind für solche Verhandlungen tabu. Vereinbaren Sie stattdessen einen Termin, der so abgestimmt ist, dass Ihr Vorgesetzter ihn entspannt wahrnehmen kann – er sollte also weder kurz nach seiner Ankunft früh morgens im Büro noch kurz vor Feierabend oder gar vor dem Wochenende liegen. Und wenn möglich: Passen Sie einen sonnigen Tag ab – die Chance, dass Ihr Chef guter Laune ist und einer Gehaltserhöhung zustimmt, steigt mit dem passenden Wetter.

Setzen Sie sich ein Gehaltsziel!

Bevor Sie schließlich ins Gespräch gehen, sollten Sie sich unbedingt überlegen, was für ein Gehalt Sie sich wünschen. Dabei können die Größe des Unternehmens, die Auftragslage, die Bezahlung der Konkurrenz und die Gehälter der Kollegen Anhaltspunkte bieten. Vermeiden Sie es aber bitte unbedingt, den Verdienst bestimmter Kollegen auch im Gespräch für Ihre Verhandlung heranzuziehen. Und schließlich gilt es zu pokern! Denn mit großer Sicherheit wird Ihr Verhandlungspartner nicht nur bitten, eine konkrete Zahl zu nennen, sondern auch versuchen, Sie im Preis zu drücken. Kalkulieren Sie dies ein, indem Sie direkt mit einer höheren Summe einsteigen. Um nicht unglaubwürdig dazustehen, sollte dieser aber dennoch realistisch sein.

Bleiben Sie hartnäckig!

Lässt Ihr Chef rein gar nicht mit sich reden, geben Sie nicht so schnell nach. Denn wer zu schnell einknickt, läuft Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden. Machen Sie sich im Vorfeld lieber ausführlich Gedanken, welche Konsequenzen Sie ziehen. Falls eine Erhöhung des Gehaltes nicht möglich ist, bieten sich auch andere Leistungsausgleich an. Dazu zählen etwa eine Erhöhung der Urlaubstage, steuerfreie Extras wie Benzingutscheine, ein Diensthandy oder ein Firmenwagen. Überlegen Sie sich schon im Vorfeld, was Ihnen besonders nützen würde und unterbreiten Sie Ihrem Chef schlagfertig einen kreativen Vorschlag! Text: Birte Schmidt


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Veröffentlicht
25.06.2018