Blog als Bewerbungsinstrument

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So wird Ihr Blog zum Bewerbungshelfer

Ran an die Tastatur: Mit einem Blog kann man seine Kompetenz für ein Fachgebiet demonstrieren und so potenzielle Arbeitgeber anlocken.


Blogs sind längst über den Status des netten Online-Tagebuchs hinausgewachsen. Die meist von Privatpersonen produzierten Webseiten beschäftigen sich oft sehr professionell mit Reise-, Mode- und Kochthemen, andere mit Karriere, Erziehung, Energie oder Digitalisierung. Oft aus Leidenschaft für ein Themengebiet begonnen, sind Blogs für viele Selbstständige hilfreiche Marketinginstrumente und dienen als - meist überschaubare - Einnahmequelle. Aber auch bei der Stellensuche kann ein Blog hilfreich sein. So macht dieser besonders für die passive Jobsuche Sinn, also dann, wenn Sie sich einen Wechsel generell vorstellen können und potenzielle Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen wollen. Das gelingt Ihnen am besten, indem Sie über ein Thema bloggen, das für Ihre Branche relevant ist. Auf diese Weise können Sie zeigen, dass Sie Fachwissen besitzen und so im besten Fall eine gewisse Bekanntheit erlangen.

Ein Blog muss passen - zu Ihnen und der Branche

In den USA hat sich diese Form der Stellensuche bereits etabliert, bei uns hingegen gehören Sie mit einem Bewerbungsblog zu den Pionieren. Allerdings ist das allein kein Erfolgsfaktor, ein Blog muss auf vielen Ebenen passen: • Wie modern ist die Branche? Ein Blog kann bei der Jobsuche in der Werbebranche gut ankommen. Suchen Sie jedoch eine Anstellung im öffentlichen Dienst, ist eine eigenen Webseite sicherlich in den meisten Fällen nicht das Mittel der Wahl. Setzen Sie sich daher immer genau mit der Frage auseinander, ob diese moderne Bewerbungsform wirklich Sinn macht. • Sind Sie selbst Blog-affin? Um mit einem Blog erfolgreich zu sein, sollten Sie nicht nur ein inhaltliches, sondern auch zumindest ein technisches Grundverständnis haben. • Haben Sie genug Zeit? Ein Blog wird nur dann zum Erfolgsmodell, wenn er regelmäßig mit neuen Inhalten gefüllt wird. Diese müssen wohl überlegt sein, damit Sie tatsächlich die ansprechen, die Sie erreichen wollen: Arbeitgeber, Headhunter, Recruiter.

Gut planen, richtig umsetzen

Bevor Sie mit Ihrem Blog online gehen, müssen Sie sich aber auch einige andere wichtige Gedanken hierzu machen. Am Anfang steht darum das Konzept. Definieren Sie zunächst das Ziel, welches Sie erreichen möchten und überlegen Sie sich genau, welche Inhalte Sie mit Ihrem Blog transportieren wollen. Finden Sie Ihre Nische und machen Sie sich Gedanken darüber, ob es Ihnen wirklich gelingt, Ihr Thema immer wieder neu aufzugreifen. Ein Tipp: Je mehr Sie sich auf ein Thema fokussieren, desto besser gelingt es Ihnen, sich wirklich einen Namen zu machen. Wer über alles und nichts schreibt, wird hingegen nicht ernst genommen. Ganz wichtig ist, dass Sie voll und ganz hinter Ihrer Idee stehen und dass Sie über ein fundiertes Wissen rund um Ihr Thema verfügen und sich gerne damit auseinandersetzen. Nur so können Sie sich als Experte positionieren und regelmäßig neue Beiträge verfassen. Kommen Sie hingegen auf maximal drei bis vier Artikel, macht ein Blog keinen Sinn. Bevor Sie starten, sollten Sie zudem recherchieren, ob es bereits andere Blogger gibt, die sich mit Ihrem Thema beschäftigen. Um sich von dieser Konkurrenz abzuheben, müssen Sie Ihren eigenen Ton finden. Bedenken Sie auch, dass es sich bei Ihrem Blog nicht um ein Tagebuch in digitaler Form handeln sollte, mit dem Sie ausschließlich eigene Gefühle und Gedanken transportieren. Machen Sie sich stattdessen Gedanken darüber, wie Sie Ihren Lesern mit Ihren Beiträgen einen Mehrwert bieten können, ohne sich selbst angreifbar zu machen.

Ihr Blog gehört in den Lebenslauf

Auch wenn sich ein Blog nicht für die Bewerbung auf eine bestimmte ausgeschriebene Stelle eignet, kann er Ihnen auch bei herkömmlichen Bewerbungen dabei helfen, sich von Ihren Jobkonkurrenten abzuheben. Nennen Sie Ihren Themenblog dazu als Referenz in Ihrem Lebenslauf. Auch in einem Vorstellungsgespräch können Sie Ihren Blog thematisieren, wenn es inhaltlich passt. Zudem ist es sinnvoll, in den eigenen Social-Media-Profilen auf diesen hinzuweisen. Ein Hinweis: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Blogbeiträge stets aktuell halten. Befinden sich nur alte Inhalte in Ihrem Blog, kann der Schuss nach hinten losgehen, wenn Sie ihn zu Selbstmarketingzwecken nutzen wollen. Auch Rechtschreibfehler und schlecht recherchierte Beiträge sind natürlich ein Tabu. Text: Daniela Lukaßen


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Veröffentlicht
19.02.2017