Authentizität im Anschreiben: Wie ehrlich muss man in einer Bewerbung sein.

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Authentizität im Anschreiben: Wie ehrlich darf's denn sein?

Klar, in Ihrer Bewerbung sollten Sie sich ehrlich präsentieren und langweilige Standard-Anschreiben vermeiden. Doch wie viel Authentizität ist taktisch klug?


Je kleiner das Unternehmen, in dem Sie sich bewerben, desto wichtiger ist es, dass Sie als Mensch mit ihren Charaktereigenschaften in die Firma passen. Platz für ein paar Hinweise, was Sie als Angestellten neben Ihren gesammelten Qualifikationen sonst noch ausmacht, findet sich im Anschreiben und im Vorstellungsgespräch.

Wer sich authentisch präsentiert, findet den passenden Arbeitgeber. Oder wird gefunden.

Wer Erfolg mit seinen Bewerbungen haben möchte, der sollte keinesfalls darauf abzielen, irgendeinen Job zu finden, sondern genau den richtigen. Und das ist der, in dem Sie sich rundum wohlfühlen, in dem Sie gefordert, aber nicht überfordert werden und der ausreichend Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Aber woher soll Ihr potenzieller Arbeitgeber wissen, ob Sie wirklich der Passende für die freie Stelle sind, wenn Sie sich nicht so präsentieren, wie Sie wirklich sind?! Sie sehen: An Authentizität im Bewerbungsprozess führt kein Weg vorbei.

Sich authentisch präsentieren: Die eigenen Stärken und Schwächen kennen

Wie aber geht das nun - dieses authentisch sein? Dafür ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie sich Ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst sind. Denn nur, wenn Ihre Aussagen und Ihre Körpersprache im Einklang sind, wirken Sie im Gespräch glaubwürdig. Sie haben ein ganz besonderes Hobby oder eine Lücke im Lebenslauf? Erzählen Sie davon und zwar mit einem Fokus darauf, wie Sie dadurch in Ihrem Berufsleben profitieren. Nutzen Sie vergangene Erfahrungen, um damit Ihre Charaktereigenschaften zu belegen und erkannte Schwächen, um zu erläutern, wie sie diese beseitigen möchten. Auf diese Weise wirken Sie selbstbewusst!

Kann man zu authentisch sein?

Wichtig ist: Authentizität bedeutet nicht, dass Sie alles von sich preisgeben müssen. Im Gegenteil: Wie jeder Mensch wird es in Ihrem Leben Dinge geben, die Sie anderen nicht direkt auf die Nase binden wollen. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Und es gibt sogar solche Themen, die Sie in einem Gespräch unbedingt aussparen sollten: Einen möglichen Kinderwunsch etwa, Interna aus der letzten Firma oder Gerüchte über Ihren letzten Arbeitgeber.

Welche Gefahr birgt Authentizität?

Haben Sie Angst, sich durch zu viel Ehrlichkeit und Natürlichkeit die Chance auf die Stelle zu verbauen? Dann haben Sie ganz recht. Es besteht die Gefahr, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber erkennt, dass Sie nicht in das Unternehmen passen. Doch das ist keine Gefahr im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr eine große Chance. Darauf, eine schlechte Berufserfahrung auszulassen und stattdessen einen anderen Job zu finden, der viel besser zu Ihnen passt.

Und zu guter Letzt: Der Check - Familie und Freunde fragen

Es klingt so leicht, einfach ganz man selbst zu sein, und doch verstellen wir uns schneller, als wir wollen. Deshalb ist es ratsam, das Sie Ihre Bewerbungsunterlagen vorab von Menschen lesen lassen, die Sie gut kennen. Empfinden diese das, was Sie in Ihrem Anschreiben geschrieben haben, als passend? Und auch ein Vorstellungsgespräch lässt sich vorab gut durchspielen, damit Sie gar nicht erst Gefahr laufen, Antworten zu geben, die Sie zwar in ein gutes, aber wenig authentisches Licht rücken.

Wie geht Authentizität im Anschreiben?

  • Worthülsen vermeiden und konkret werden
  • Platz für Ehrlichkeit: Wechselmotivation erläutern - dabei jedoch nicht schlecht über den jetzigen Arbeitgeber schreiben. Aber man darf schon schreiben, dass man betriebsbedingt gekündigt wurde. Ein Wechsel aus eigenem Antrieb ist sinnvoll zu erwähnen. Zwei bis drei präzise Sätze genügen.
  • Werte: Mit der Bewerbung zeigen, was einem wichtig ist. Dabei ist es wichtig, das Bedürfnis zu benennen, statt Geld also zum Beispiel Anerkennung.

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Veröffentlicht
04.04.2019